Finanzen

Russland: Kredit für Zypern nur in Zusammenarbeit mit EU

Russland werde Zypern einen Kredit in Höhe von 5 Milliarden Euro nur nach Absprache mit der EU gewähren. Man will damit verhindern, ausgespielt zu werden, so der russische Finanzminister. Pech für Zypern. Die wollten die Finanzspritze aus Russland unabhängig vom Bailout, um sich bei den internationalen Kreditgebern eine bessere Verhandlungsposition zu schaffen. Fünf weitere europäische Länder haben seit 2008 um Kredite aus Russland gebeten.
28.09.2012 16:17
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Monti: Italien und Spanien wollen sich keinen EZB-Auflagen unterwerfen

Schon einmal hatte Russland Zypern finanziell mit 2,5 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen. Diesmal sollten es 5 Milliarden sein. 5 Milliarden, die Zypern unabhängig von dem beantragten Bailout erhalten will. Zypern dachte, sich selbst in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen, wenn es mit den internationalen Gläubigern der Troika über die Bedingungen für das Rettungspaket spricht. Mit dem Kredit von Russland wäre das Land nicht sofort auf die Gelder der internationalen Gläubiger angewiesen gewesen und hätte länger verhandeln können.

Doch Russland macht Zypern nun einen Strich durch die Rechnung. Wie der russische Finanzminister Anton Siluanov am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, werde Russland Zypern die 5 Milliarden nur als Teil einer koordinierten Rettung mit der Europäischen Union gewähren. Die Finanznot Zyperns wird derzeit auf 15 bis 20 Milliarden Euro geschätzt. Mit Russlands 5 Milliarden, wäre ein Rettungspaket in Höhe von 15 Milliarden Euro notwendig. Durch eine Kooperation Russland mit der EU bei den Milliarden-Krediten für Zypern, will Russland verhindern, dass die zypriotische Regierung Moskau und Brüssel gegeneinander ausspielt, um sich günstigere Kreditkonditionen zu sichern.

Russland spielt keine so unwichtige Rolle in den Finanzen der EU-Länder. In dieser Woche traf sich der russische Finanzminister mit dem Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker. Fünf andere europäische Länder sollen Russland schon einmal um Hilfe gebeten haben, sagte der Finanzminister Reuters. Es seien keine großen Länder gewesen, aber näheres wollte er dazu nicht sagen.

Weitere Themen

Hollande erhöht Steuern statt Ausgaben zu kürzen

Steinbrück soll Kanzlerkandidat werden

Französische Linke: Politik der deutschen Regierung führt ins Desaster

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....