Finanzen

Finanznot: IWF fordert Euro-Bills und gemeinsame Risiko-Übernahme

Der Internationale Währungsfonds sieht die Gefahr einer Solvenzkrise und hält daher eine tiefgreifende fiskalische Union in Europa für dringend geboten. Ein erster Schritt könnten kurzfristige gemeinsame Staatsanleihen sein (Euro-Bills). Dies sollten als Vorstufe zu echten Euro-Bonds dienen.
19.04.2012 11:45
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Kapitalflucht aus Italien

Frankreich vor erneuter Herabstufung

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält eine umfassenden fiskalpolitische Integration in Europa für unausweichlich. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch schlug der Chefökonom des IWF, Olivier Blanchard, die baldige Einführung von gemeinsamen Staatsanleihen ein. Weil die Zeit noch nicht reif für echte Eurobonds sei, sollten die Europäer mit "Euro-Bills" beginnen. Diese kurzfristigen Papiere mit einer Laufzeit von einem Jahr könnten die ärgsten Finanzierungsschwierigekeiten vor allem der südeuropäischen Stataten lindern.

Denn offenkundig werden die meisten Euro-Staaten in diesem Jahr in eine akute Finanznot schlittern. Daher will der IWF auch eine "tiefere Integration" auf fiskalpolitischer Ebene. In einer Vorschau schreibt der IWF: "Fiskalische Vereinbarungen müssen neu aufgesetzt werden, um eine vorausschauende Risiko-Übernahme zu erreichen." Ohne die Übernahme der Risiken einzelner Staaten durch alle anderen müssten einzelne Staaten mit "sehr schwierigen Finanzierungsbedingungen rechnen". Es bestehe die Gefahr, dass aus "der Liquiditätskrise eine Solvenzkrise" wird.

Im aktuellen World Economic Outlook spricht der IWF sogar erstmals offiziell von der Möglichkeit des Auseinanderbrechens der Eurozone (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie stürzt ab: Miese Tesla-Auslieferungen belasten - was das für den Tesla-Kurs bedeutet
02.04.2025

Die weltweiten Auslieferungen des US-Autobauers Tesla sind im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 336.681 Fahrzeuge zurückgegangen....

DWN
Panorama
Panorama Polizei: Kriminalstatistik 2024 mit dramatischen Zahlen - immer mehr Gewalt- und Sexualdelikte
02.04.2025

Die Kriminalstatistik der Polizei offenbart ein besorgniserregendes Bild: Die Zahl der erfassten Gewalttaten ist 2024 um 1,5 Prozent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump-Zölle könnten Preiskarussell, Zinserhöhungen und Insolvenzen anheizen - die EU bereitet sich vor
02.04.2025

Die Regierungen weltweit bereiten sich auf die massive Einführung von Zöllen durch US-Präsident Donald Trump vor, die, so sein Plan, am...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes-Benz erwägt Ausstieg aus dem Billigsegment in den USA aufgrund von Trump-Zöllen
02.04.2025

Die Mercedes-Benz Group prüft derzeit, ob sie ihre günstigsten Fahrzeugmodelle in den USA aus dem Sortiment nimmt. Hintergrund sind die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Volatile Märkte vor Trumps Zollerklärung
02.04.2025

Die US-Börsen dürften überwiegend mit Verlusten in den Mittwochshandel starten, vorbörslich stecken die Technologieindizes an der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWS-Aktie unter Druck: Deutsche-Bank-Tochter muss Millionenstrafe wegen Greenwashing zahlen
02.04.2025

Die DWS, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, wurde in Deutschland zu einer Millionenstrafe wegen "Greenwashing"-Vorwürfen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit auf Rekordhoch: Kritik an Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wächst
02.04.2025

Die Wirtschaft steckt fest in einer Strukturkrise: seit 5 Jahren kein Wachstum. Die Folge: Immer mehr Unternehmen bauen Stellen ganz ab...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...