Die US-Raumfahrtbehörde NASA meldet einen Durchbruch auf der Suche nach möglichen Exoplaneten: Weltraumforscher haben die Daten des Kepler-Teleskops ausgewertet und dabei eine ganze Reihe erdähnlicher Planeten gefunden. Mindestens zwei davon könnten bewohnbar sein.
Eine Forschergruppe des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics arbeitete sich für diese Entdeckung durch die gesammelten Daten des Kepler-Teleskops aus den vergangenen drei Jahren, berichtet das Fachmagazin Nature. Die Forscher zogen daraus zunächst eine lange Liste von Planeten-Kandidaten, die den Grundvoraussetzungen entsprechen: Sie sind nicht mehr als doppelt so groß wie die Erde, und umkreisen ihren Stern innerhalb der bewohnbaren Zone. Das heißt, sie liegen in der richtigen Entfernung zu ihrer Sonne, so dass die Oberfläche eine lebensfreundliche Temperatur hat und Wasser in flüssiger Form existieren kann - also zwischen Null und Einhundert Grad Celisus. Forschungsleiter Torres verwendete dann ein Computerprogramm, um die statistische Wahrscheinlichkeit dafür zu berechnen, dass die Kandidaten tatsächlich echte Planeten sind. Am Ende kamen acht neuen Planeten in bewohnbaren Zonen heraus.
Beide sind ein wenig größer als die Erde und zumindest einer von ihnen, Kepler-438b genannt, wird von seiner weniger heißen Sonne etwas mehr erwärmt als wir, weil er sie in kleinerer Entfernung umkreist. Dadurch bekommt er auch etwa 40 Prozent mehr Licht. Das sind optimale Vorraussetzungen für Leben, zumal bisherige Exoplaneten-Kandidaten sich als zu kalt herausgestellt haben.Je heller die Sterne, desto mehr Energie kann die Oberfläche des Planeten erreichen -und möglicherweise Leben spenden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Planet aus festem Gestein und nicht nur aus Gas besteht, liegt ebenfalls bei 70 Prozent.
Der zweite Planet Kepler-442b liegt sogar mit 97 Prozent Wahrscheinlichkeit in der bewohnbarer Zone. Er bekommt allerdings nur etwa zwei Drittel soviel Licht wie die Erde von der Sonne und ist etwa ein Drittel größer als unser Heimatplanet.„Wir können nur sagen, dass sie vielversprechende Kandidaten sind“, so Ko-Autor David Kipping vom CfA.
Um ihre wahre Beschaffenheit endgültig herausfinden, müssten die Forscher als nächstes lediglich einen Weg finden, die gigantische Entfernung zu der alternativen Welt zu überbrücken: Kepler-438b ist 470 Lichtjahre von der Erde entfernt, Kepler-442b sogar 1100 Lichtjahre, das sind gut 10 Billiarden Kilometer.