In Frankreich soll es am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Attentat auf das Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ zu insgesamt drei Anschlägen gegen Moschee-Einrichtungen gekommen sein.
In Le Mans (Sarthe) wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag Schüsse auf eine Moschee abgefeuert. Die Ermittler entdeckten am Donnerstag eine Blendgranate, die in Verbindung mit dem Moschee-Angriff stehen soll. Des Weiteren wurde in einem Moschee-Fenster des ersten Stocks ein Einschussloch entdeckt. Es soll keine Verletzten oder Toten gegeben haben. Das Gebiet um die Moschee wurde abgeriegelt. Die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden.
In Port-la-Nouvelle (Aude) wurden Schüsse auf einen Gebetsraum abgefeuert. Der Gebetsraum befindet sich in einem unbewohnten Haus im Stadtzentrum. Der Angriff ereignete sich eine Stunde nach einem Gebet. Den Einschusslöchern zufolge soll es sich bei der Tatwaffe um ein kleinkalibriges Produkt halten. Es gab keine Verletzten. Die Täter konnten nicht ermittelt werden.
Ein Verdächtiger wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag festgenommen, nachdem er auf die große Tür der Moschee von Poitiers „Tod den Arabern“ geschrieben hatte. Das konkrete Profil des Täters wurde der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich gemacht. Der Imam der Moschee, Boubaker El Hadj Amor, sagte, dass sie derartige Attacken schon erwartet hatten. Deshalb sei sowohl eine Video-Überwachung als auch Kontrollgänge eingesetzt worden.
In Villefranche-sur-Saône (Rhône) kam es einer vor einem Kebab-Imbiss in der direkten Nachbarschaft einer Moschee zu einer Explosion. Die Explosion ereignete sich um 6 Uhr und soll nach Angaben der Behörden „kriminellen Ursprungs“ sein.
„Um 5.45 Uhr explodierte eine selbstgebastelte Bombe vor dem Eingang des Imbisses. Der Imbiss liegt nur wenige Meter von der Moschee entfernt. Die Fassade der Moschee wurde zerstört“, zitiert Le Parisien den französischen Staatsanwalt Gregory Dulin. Auf eine konkrete Urheberschaft des Anschlags könne sich die Staatsanwaltschaft noch nicht festlegen.
Die Kriminal-Polizei führe derzeit Ermittlungen durch. „Ich fürchte, dass dies mit dem dramatischen Ereignis am Mittwoch verbunden ist“, sagt der Bürgermeister von Villefranche, Bernard Perrut.
Weiterhin wurde in Montrouge die französische Polizistin Clarissa Jean-Philippe erschossen. Sie wurde zuvor zu einem Auto-Unfall beordert, um den Vorfall aufzunehmen, berichtet La Libération. Es ist unklar, ob es eine Verbindung zum Angriff auf das Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ gibt. Doch der Angreifer soll schwer bewaffnet gewesen sein und sei anschließend geflüchtet.