Technologie

Umfrage: Bürokratie verhindert Innovationen in Deutschland

Lesezeit: 1 min
04.10.2012 00:01
Politik und Bürokratie belasten das deutsche Innovationsklima. Außerdem hemmt der demographische Wandel die Entwicklung von neuen Technologien.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Made in Germany“ genießt ungebrochen Weltruf. Deutschlands Wirtschaft und Industrie gilt bei seiner Forschung und seinen Produkten als Exportweltmeister. Aber sind Jubel und Freude darüber ungetrübt? Wie innovativ ist Deutschlands Technologie und welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle? Compamedia kam in seiner „Top100“-Umfrage zu einem sehr gemischten Ergebnis.

Behördliche Bürokratie – so benennen über 90 Prozent aller befragten Unternehmen den größten Stein in ihrem wirtschaftlichen Räderwerk. Behördengänge und die dazugehörenden Genehmigungsverfahren hindern die Entwicklung und Einführung von Innovationen. Ähnlich schlecht werden die politischen Rahmenbedingungen mit 70 Prozent als Hindernis bewertet, wie beispielsweise die Fördermittel. Alternative politische Hürden bleiben hier allerdings offen.

Ebenfalls Grund für Sorge besteht aufgrund des demographischen Wandels. Der darauf beruhende Fachkräftemangel wird von breiter Front moniert. Dabei wird die Qualität der Ausbildung nahezu gleich als förderlich und hindernd bewertet. Dasselbe gilt für die Aufgeschlossenheit der Hausbanken gegenüber Innovationen.

Auch das generelle Innovationsklima Deutschlands wird von den befragten Unternehmen ambivalent beurteilt: Jeweils 30 Prozent bewerten das Klima als einwandfrei beziehungsweise fühlen sich stark gehindert. 40 Prozent sehen leichte Hemmnisse durch Technologieskepsis. Konsumenten und gewerbliche Kunden sehen die befragten Unternehmen mehrheitlich zugänglich für neue Technologien.

Überraschenderweise sehen rund 80 Prozent die Rolle der Medien als positiven Einfluss für Innovationen, da sie dem Thema sehr offen und zugänglich wären. Nicht ganz so überraschend ist die große positive Mehrheit für die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Auch das Marketing der Unternehmen leistet laut dem Umfrageergebnis von 63,2 Prozent entscheidenden Beitrag zum Aufbau von Vertrauen und Markenbindung der Kunden. Dazugehört die Einbindung von interdisziplinären Projektteams, die Innovationseinführungen auf multiplen Ebenen optimieren. Public Relation wurde lediglich von 35 Prozent aller Befragten in den Fokus gerückt. Als externe Faktoren wurden allerdings die deutsche Kommunikations- und Verkehrsinfrastruktur als innovationsförderlich bewertet.

Das Ergebnis der Befragung zeichnet ein Bild, nachdem die befragten Unternehmen versuchen, die starren Rahmenbedingungen von Politik und Behörden durch Management und Marketing kompensieren.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Finanzen
Finanzen Creditreform: Insolvenzen steigen 2023 kräftig an
04.12.2023

Nach Angaben von Creditreform steigen die Firmen-Insolvenzen 2023 in Deutschland um 23,5 Prozent. Dafür nennt die Wirtschaftsauskunftei...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Schwachses EU-Geschäft: Deutsche Exporte fallen unerwartet
04.12.2023

Die deutschen Exporte sind im Oktober wegen des mauen Europa-Geschäfts überraschend den zweiten Monat in Folge gesunken. Ökonomen hatten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...