Politik

Geheimdienste vereinbaren deutsch-türkische Allianz

Nach Angaben von Angela Merkel wollen die Türkei und Deutschland enger zusammenarbeiten, um gegen den internationalen Terrorismus vorzugehen. Dazu gehöre insbesondere die geheimdienstliche Zusammenarbeit. Das gab die Kanzlerin am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Premierminister Ahmet Davutoğlu bekannt.
12.01.2015 18:36
Lesezeit: 1 min

Deutschland und die Türkei wollen nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel verstärkt gegen radikale Islamisten vorgehen. Dazu zähle auch eine enge Zusammenarbeit der Geheimdienste beider Staaten, sagte Merkel am Montag nach einem Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoğlu.

Sie nahm die Türkei gegen den Vorwurf in Schutz, das Land habe nicht entschieden genug gegen westeuropäische Dschihadisten gehandelt, die über die Türkei nach Syrien ausreisen, um dort die Extremisten-Miliz IS zu unterstützen. „Die Türkei ist im Kampf gegen Terrorismus ein Verbündeter“, sagte Merkel. Beide vereinbarten Regierungssprecher Steffen Seibert zufolge, künftig regelmäßige deutsch-türkische Regierungskonsultationen abzuhalten.

Davutoğlu sagte, seine Regierung habe zwischen 1500 und 2000 potenzielle IS-Kämpfer aus europäischen Ländern wieder in ihre Herkunftsländer abgeschoben. „Jeden Hinweis bewerten wir, die Nachrichtendienste arbeiten zusammen.“ Angesichts von 35 Millionen Touristen könne die Türkei aber nicht alle Reisenden als potenzielle Terroristen ansehen.

Davutoğlu wies eine Mitverantwortung der Türkei für die Flucht der mutmaßlichen Komplizin des Geiselnehmers von Paris zurück. Diese sei über Madrid nach Istanbul und dann weiter nach Syrien gereist. Auch Spanien werde deshalb keine Schuld zugewiesen, sagte Davutoğlu.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Kritik westlicher Geheimdienste gegeben, dass die Türkei nicht allen Hinweisen auf die Durchreise von IS-Sympathisanten nachgehe, sondern die IS-Miliz anfangs sogar unterstützt habe. Dies habe sich aber geändert, hieß es in Sicherheitskreisen. Davutoğlu bestritt jede Hilfe für den IS.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...