Deutschland

Dresden: 25.000 Teilnehmer bei Pegida Demonstration

Die angekündigten Demonstrationen der Pegida und ihrer bundesweiten Ableger finden statt. Als erste Zahl meldet die Polizei 25.000 Teilnehmer in Dresden. Die dpa berichtet, die Organisatoren hätten sogar von 40.000 Teilnehmern gesprochen. Bundesweit nahmen laut dpa etwa 100.000 Menschen an Anti-Pegida-Demos teil.
12.01.2015 19:43
Lesezeit: 2 min

Tausende Pegida-Anhänger haben am Montagabend in Dresden erneut eine Kundgebung abgehalten. Wie die Polizeidirektion Dresden den Deutschen Wirtschafts Nachrichten sagte, sei die Demonstrationen sehr ruhig verlaufen, es habe keinerlei Zwischenfälle gegeben.

Um 21.50 Uhr meldet die Dresdner Morgenpost: "Wir haben endlich ein Statement der Polizei. Sprecher Marko Laske zu MOPO24: "Es waren mehr als 25.000!" Die Aussage von PEGIDA-Organisator Lutz Bachmann ("Einige Medien melden 40.000!") wollte Laske nicht kommentieren. Aber 40.000 waren es in Summe nach Erkenntnissen der Polizei definitiv nicht." Die Polizei in Dresden sagte den DWN, bei den Gegen-Demos sollen über den ganzen Tag etwa 8.700 Teilnehmer anwesend gewesen sein.

Die dpa meldet:

"Die Anti-Islam-Bewegung Pegida hat in Dresden weiter Zulauf. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich am Montag etwa 25.000 Menschen an dem zwölften sogenannten Abendspaziergang, um gegen eine angebliche Überfremdung zu demonstrieren. Die Organisatoren sprachen von 40.000 Teilnehmern. Am Rande des Demonstrationszugs gab es einzelne Blockadeversuche von Pegida-Gegnern. Mehr als 7000 Menschen demonstrierten gegen Pegida. Zu größeren Zwischenfällen oder Festnahmen sei es nicht gekommen, sagte ein Polizeisprecher."

Bei den Demonstrationen in Leipzig hat es laut Polizei vereinzelt Rangeleien gegeben. In der Gesamtschau sei es aber auch dort friedlich geblieben, sagte ein Polizeisprecher am Montagabend in einer ersten Bilanz. Im Waldstraßenviertel, wo der islamfeindliche Ableger des Dresdner Pegida-Bündnisses demonstrierte, ging ein Auto in Flammen auf. Zunächst war unklar, wer den Wagen in Brand gesetzt hatte.

Rund zwei Dutzend Demonstranten haben vor der deutschen Botschaft in London gegen islamfeindliche Kundgebungen, Rassismus und Faschismus demonstriert. Über ein Megaphon bekundeten die Demonstranten Solidarität mit den Kundgebungen gegen die Pegida-Bewegung in Deutschland. Zu der Versammlung am Montagabend hatte die antifaschistische Organisation «Unite Against Fascism» aufgerufen.

Einige Meter weiter protestierten etwa ebenso viele Menschen gegen die Demonstration. Sie hatten englische, britische, französische und eine deutsche Fahne dabei und hielten Mohammed-Karikaturen aus der französischen Zeitschrift «Charlie Hebdo» hoch, die vergangene Woche von islamistischen Terroristen angegriffen worden war. Einige Mitglieder der Gruppe ordneten sich laut dpa der rechtsgerichteten Organisation «English Defence League» zu. Ob diese Personen wirklich zu der Gruppe gehören, ist nicht eindeutig nachzuvollziehen.

Über die Pegida-Gegendemos berichtet die dpa:

"Als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris haben in vielen deutschen Städten Zehntausende Menschen für ein friedliches Zusammenleben der Religionen demonstriert. Der Protest richtete sich gegen die islamfeindliche Pegida-Bewegung. Die größten Kundgebungen gab es am Montagabend in Leipzig, München und Hannover. Bundesweit nahmen nach Schätzungen insgesamt etwa 100 000 Menschen an den Kundgebungen teil."

Auch in anderen deutsche Städten gab es zahlreiche demonstrierende Pegida-Unterstützer und Gegendemonstranten. Zuvor hatten CSU-Chef Horst Seehofer und Bundesjustizminister Heiko Maas die Aussetzung der Pegida-Proteste und ihrer Ableger gefordert.

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