Weltwirtschaft

Öl-Preis fällt auf Sechs-Jahres-Tief

Lesezeit: 1 min
13.01.2015 15:28
Der Öl-Preis der Nordsee-Sorte Brent ist am Dienstag auf ein Sechs-Jahres-Tief von 45,23 Dollar pro Barrel gefallen. Der Öl-Minister der Vereinigten Arabischen Emirate sagt, dass die OPEC-Staaten ihre Fördermengen trotz des Überangebots nicht drosseln werden. US-Investor Jeffrey Gundlach warnt davor, dass der fallende Öl-Preis Russland zu einer aggressiveren Haltung zwingen könnte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wegen des weltweiten Überangebots und einer schwächelnde Nachfrage hat sich die richtungsweisende Sorte Brent in den vergangenen sieben Monaten um 60 Prozent verbilligt. Mit 45,23 Dollar pro Barrel kostete Roh-Öl aus der Nordsee am Dienstag so wenig wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Und ein Ende des Preisverfalls ist - zumindest kurzfristig - nicht in Sicht. Am Nachmittag erholte sich der Öl-Preis und stieg auf 47,215 Dollar pro Barrel.

Auf einer Energie-Konferenz in Abu Dhabi sagte der Öl-Minister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Suhail bin Mohammed al-Mazroui, dass die Entscheidung der OPEC im November richtig sei. „Die Strategie wird sich nicht ändern“, zitiert die Financial Times den Minister. Zuvor hatte die OPEC verkündet, dass sie Ihre Fördermengen nicht drosseln werde. Es sollen weiterhin 30 Millionen Barrel pro Tag gefördert werden. Das Problem liege nicht bei den OPEC-Staaten. „Wir haben ein Überangebot an Schiefer-Öl. Das muss geändert werden“, so al-Mazroui.

US-Investor Jeff Gundlach hingegen sagt, dass der weltweite Verfall der Öl-Preise vor allem den russischen Präsidenten Putin unter Druck setze. Er könnte im eigenen Land zu einer aggressiveren Haltung gezwungen werden. „Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Putin in die Offensive geht (…) Die große Frage ist also, was in Russland passieren wird. Möglich ist zum Beispiel, dass die Oligarchen die Geduld verlieren und Putin beseitigen. Das wäre nicht der erste solche Coup in Russland“, so Gundlach.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Vanguard, iShares und Co.: Welcher ETF-Anbieter ist der beste?
08.09.2024

In Deutschland bieten mehr als ein Dutzend Unternehmen ETFs an. Doch manche können eine deutlich bessere Erfolgsbilanz vorweisen als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdgas: Hohe Preise trotz voller Speicher
08.09.2024

Europa bereitet sich in Sachen Energieversorgung auf den Winter vor. Die Gasspeicher sind voll und die Nachfrage sinkt. Dennoch liegen die...

DWN
Politik
Politik Wer wird eine neue europäische Debattenkultur schaffen?
08.09.2024

Europas Zukunft steht auf dem Spiel: Präsident Macron warnt vor dem Zerfall des Kontinents. Während die alte EU-Ordnung erlahmt, wachsen...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Risiken: Verschlingt der Finanzsektor die Realwirtschaft?
08.09.2024

Das globale Derivate-Geschäft beträgt ein Vielfaches der Weltwirtschaft. Manche Experten sehen Optionen, Zertifikate, Swaps und CFDs als...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Vom Turing-Test zur Ära der Allgemeinen Intelligenz (AGI)
08.09.2024

Die weltbesten Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) können schwierige Prüfungen bestehen, überzeugend menschliche Aufsätze...

DWN
Politik
Politik Wie Indien zwischen Russland und dem Westen balanciert - und was das für Deutschland bedeutet
08.09.2024

Indiens hindunationalistischer Premierminister Narendra Modi bestimmt maßgeblich über die Zukunft des Landes. Sein Besuch in Kiew letzte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien: Brutalismus - die Renaissance der Betonriesen
08.09.2024

Potthässlich oder faszinierend? Der Brutalismus erlebt derzeit eine Renaissance und begeistert neue Anhänger dieses Baustils auf sozialen...

DWN
Politik
Politik Die EU sollte ukrainischen Flüchtlingen die Rückkehr nach Hause erleichtern
08.09.2024

Nach der Invasion der Ukraine im Februar 2022 fanden Millionen von Ukrainern Zuflucht in der EU, besonders in Deutschland und Polen. Diese...