Politik

Sicherheitslage in der Ost-Ukraine wieder deutlich schlechter

In der Ostukraine wurde ein Reisebus beschossen. 12 Menschen kamen ums Leben. Die OSZE meldet, dass es in den vergangenen 24 Stunden zu deutlich mehr Verletzungen des Waffenstillstands gekommen sei als in den vergangenen Wochen.
13.01.2015 20:04
Lesezeit: 1 min

Nach erfolglosen Verhandlungen über eine Beilegung des Konfliktes in der Ostukraine sind dort beim Beschuss eines Reisebusses nach Behördenangaben mindestens zehn Menschen getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der Stadt Wolnowacha südlich der Industriemetropole Donezk, wie die ukrainischen Behörden am Dienstag erklärten. Die Hoffnungen auf eine friedliche Beilegung des Konfliktes schwanden auch, weil sich Regierungstruppen und Rebellen heftige Kämpfe um den Flughafen Donezk lieferten. In den vergangenen 24 Stunden habe sich die Lage erheblich verschlechtert, teilte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in einer Stellungnahme ihrer Special Monitoring Mission mit. Dies gelte vor allem für die Region um den Flughafen.

Die Ukraine machte die prorussischen Kämpfer für den Angriff auf den Bus verantwortlich, was diese zurückwiesen. Mindestens 13 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Behördensprecher. Bei den Fahrgästen habe es sich um Zivilisten aus Mariupol am Schwarzen Meer gehandelt. Auf Fotos war ein Bus mit zahlreichen Löchern zu sehen. Auch die Sitze waren durchlöchert. Auf der Straße war eine lange Blutspur.

Vertreter der Ukraine und der Rebellen sowie aus Russland, Frankreich und Deutschland hatten am Montag in Berlin versucht, den Konflikt zu entschärfen. Die Verhandlungen scheiterten jedoch. So wurde über den Verlauf einer Demarkationslinie gestritten.

Mit Blick auf die Kämpfe in Donezk warf die Ukraine den Rebellen und Russland eine Eskalationsstrategie vor. Die Rebellen hätten in der Nacht mit Raketenwerfern vom Typ Grad angegriffen und später den Flughafen mit Panzern beschossen, sagte ein Armeesprecher in Kiew. Der Kontrollturm stürzte größtenteils ein. Den Angaben zufolge wurde ein ukrainischer Soldat getötet. Eine Bestätigung für diese Aussagen des ukrainischen Militärs liegt nicht vor.

Reuters berichtet, dass der russische Generalstabschefs Waleri Gerassimow angekündigt habe, dass Russland die Truppen auf der annektierten Halbinsel Krim, in der Arktis und in der Region Königsberg stärken Wolle. Einzelheiten nannte der Kommandeur nicht. Osteuropäische Länder wie Polen oder Litauen, die beide an die russische Exklave Königsberg grenzen, hätten sich über das russische Vorgehen besorgt geäußert. Litauen hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, Waffen in die Ukraine liefern zu wollen. Die USA haben kürzlich ein Gesetz beschlossen, in dem ebenfalls Waffenlieferungen vorgesehen sind

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...