Politik

Pegida-Führer wegen Hitler-Pose zurückgetreten

Lesezeit: 1 min
21.01.2015 21:22
Der Anführer der Pegida-Bewegung, Lutz Bachmann, ist wegen menschenverachtender Aussagen über Ausländer und einem Foto, auf dem er als Adolf Hitler posiert, zurückgetreten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung.
Pegida-Führer wegen Hitler-Pose zurückgetreten

Wegen abfälliger Bemerkungen über Ausländer ist der Initiator der Pegida-Bewegung, Lutz Bachmann, zurückgetreten. "Ich entschuldige mich aufrichtig", erklärte Bachmann am Mittwoch nach einer Pegida-Mitteilung auf Facebook. Es handele sich um unüberlegte Äußerungen, die er nicht wiederholen würde. Pegida zufolge trat Bachmann von seinem Amt als Vereinsvorsitzender zurück. Er soll Ausländer auf Facebook als "Viehzeug" und "Dreckspack" bezeichnet haben. Zudem tauchte ein Foto auf, das ihn mit Seitenscheitel und Schnauzbart im Hitler-Stil zeigt.

Die Dresdner Morgenpost hatte die Geschichte aufgedeckt.

Gegen Bachmann ermittelt die Dresdner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes auf Volksverhetzung. Sein Verein wies Bachmanns Facebook-Beiträge zurück. "Sie tragen nicht dazu bei, Vertrauen zu den Zielen und Protagonisten von Pegida zu entwickeln", erklärte Mitbegründerin Kathrin Oertel. Bei der Hitler-Pose handelte es sich nach ihren Worten um Satire, die jedem Bürger freistehe. Eine pauschale Beleidigung fremder Menschen sei dagegen ein anderer Fall.

Wie man die Hitler-Pose des Führers einer politischen Bewegung in dem Land, das den organisierten Massenmord an den europäischen Juden sowie Angehörigen von Minderheiten wie Sinti und Roma, Homosexuellen oder Behinderten zu verantworten hat, als "Satire" bezeichnen kann, ist nur mit der kruden Logik der Pegida-Organisatoren zu erklären.

In Leipzig waren am Mittwoch 19 Gegenkundgebungen geplant. Die Stadt ging insgesamt davon aus, dass sich 100.000 Menschen versammeln. Bei einem der größten Polizeieinsätze seit 1990 waren rund 4000 Beamte im Einsatz. Am Montag war die Pegida-Demonstration in Dresden ausgefallen, weil es den sächsischen Behörden zufolge eine konkrete Anschlagsgefahr und Morddrohungen gegen Bachmann gab.

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