Die härtere Gangart der EZB gegenüber Griechenland hat für Verunsicherung unter Euro-Anlegern gesorgt. Der Euro fiel in der Nacht zum Donnerstag auf 1,1304 Dollar zurück, nachdem sie am Mittwoch zeitweise über 1,14 Dollar gelegen hatte.
Die EZB hat überraschend den weiteren Zugang der griechischen Banken zu frischem Zentralbankgeld erschwert. Die EZB hob die Sonderregelungen für den Einsatz griechischer Staatsanleihen als Sicherheiten auf. „Sie erhöht den Druck auf Griechenlands Regierung, schnell eine Einigung mit den anderen Euroraum-Regierungen über ein Anschluss-Hilfspaket herbeizuführen“, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank.
Als Folge des EZB-Beschlusses wird die griechische Zentralbank ihre heimischen Geldhäuser möglicherweise bald verstärkt mit Milliarden an Notfall-Liquiditätshilfen unter die Arme greifen müssen. Masashi Murata von der US-Privatbank Brown Brothers Harriman geht davon aus, dass sich der Euro wegen der Ungewissheit über die weitere Entwicklung in Griechenland bis März in einer Spanne zwischen 1,12 und 1,15 Dollar bewegen dürfte.
Die verschärften Finanzierungsbedingungen für griechische Banken haben am Donnerstag auch den Dax ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex gab 0,8 Prozent auf 10.825 Zähler nach. Zu den größten Dax-Verlierern zählten die Aktien der Münchener Rück. Der Gewinn ging im vergangenen Jahr um rund 100 Millionen Euro auf 3,2 Milliarden Euro zurück - verantwortlich dafür waren Sondereffekte. Auf der Gewinnerseite standen die Titel von Fresenius Medical Care und Merck mit einem Plus von 0,6 Prozent und 0,3 Prozent.