Politik

Anschlag in Kopenhagen: Polizei geht von einem Einzeltäter aus

Lesezeit: 1 min
14.02.2015 18:06
In Kopenhagen ist es bei einer Veranstaltung über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit zu einer Schießerei gekommen. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus, die Regierung spricht von einem Terror-Anschlag. Die Bundespolizei hat die Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze verstärkt.
Anschlag in Kopenhagen: Polizei geht von einem Einzeltäter aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei einer Schießerei in Kopenhagen ist ein Mensch getötet worden, wie die dänische Polizei am Samstagabend bestätigte. Bei dem getöteten Zivilisten handelt es sich um einen 40-jährigen Mann. Drei Polizisten sollen verletzt worden sein. Die Schüsse seien während einer Veranstaltung im Krudttønden-Kaffee über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit gefallen, meldeten dänische Medien am Samstag, berichtet Berlingske Tidende.

Nach ersten Erkenntnissen der dänischen Polizei weise alles auf einen Einzeltäter hin. Das hätten Befragungen ergeben, berichteten die Ermittler am Samstagabend. Der Täter soll zwischen 25 und 30 Jahre alt sein, etwa 1,85 Meter groß und von sportlicher Statur. Der Polizei zufolge handelt es sich um einen Mann arabischen Aussehens. Welche Merkmale ein solcher Täter haben soll, sagte die Polizei nicht. Der Fluchtwagen wurde später am Stadtrand gefunden. Ursprünglich war von zwei Tätern die Rede gewesen.

Die dänische Regierung bezeichnet die Schießerei als einen Terrorakt. «Alles deutet darauf hin, dass die Schüsse eine politisch motivierte Attacke darstellen und deswegen ein Akt des Terrorismus sind», sagte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Samstagabend in Kopenhagen.

Zu den Rednern bei der Veranstaltung gehörte demnach auch der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks, anwesend war zudem der französische Botschafter François Zimeray. Beide seien nicht verletzt worden. Vilks hatte schon mehrfach Karikaturen von Mohammed veröffentlicht, unter anderem als Hund, wie die schwedische Zeitung Dagens Nyheter berichtet.

Auf den Zeichner Vilks war 2007 im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150 000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt und war schon mehrfach Ziel von Anschlägen.

Über den Täter gibt es keinerlei weitere Informationen. Auch die Hintermänner der Pariser Anschläge sind bis heute unbekannt.

Die Bundespolizei beteiligt sich offenbar an der Fahndung nach dem flüchtigen Täter. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstagabend auf Anfrage der dpa. Die dänischen Sicherheitsbehörden hätten um diese Unterstützung gebeten. Es geht um verstärkte Kontrollen und Fahndungsmaßnahmen im Grenzraum zwischen Deutschland und Dänemark.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...