Deutschland

Streik droht: Bahn lehnt Ultimatum der Gewerkschaft ab

Lesezeit: 1 min
17.02.2015 15:41
Die Gewerkschaft hat der Bahn bis Mittwoch ein Ultimatum gestellt, welches die Bahn ablehnt. Die Kritik der GDL: Die Bahn weigert sich, über Arbeitszeiten und Überstundenregelungen zu verhandeln. Über einen 100-Stunden-Streik wird am Mittwoch entschieden.

Die Deutsche Bahn hat im Tarifstreit mit der GDL ein Ultimatum der Lokführergewerkschaft zurückgewiesen und ein eigenes Papier für weitere Verhandlungen vorgelegt. „Verhandlungen laufen nicht nach dem Prinzip ,Pistole auf die Brust‘“ erklärte Personalvorstand Ulrich Weber am Dienstag in Berlin. Das von der GDL als Protokoll der bisherigen Gespräche vorgelegte Papier werde die Bahn nicht unterschreiben. Es gebe nicht den Verhandlungsstand wieder, sondern enthalte Maximalforderungen der GDL, sagte Weber. Die Gewerkschaft hatte die Bahn aufgefordert, das Papier bis Mittwoch zu unterzeichnen. Ansonsten drohe ein neuer Streik von rund 100 Stunden, über den die GDL noch am Mittwoch entscheiden will.

Weber sagte, die Kernforderungen der GDL seien erfüllt. Sie könne Tarifverträge für alle Beschäftigtengruppen machen, es gebe keine Vorbedingungen. „Was auf dem Tisch liegt, bietet nicht den geringsten Grund für Streiks.“

Die GDL stellt dies anders da. Die Bahn habe einen Tarifabschluss von Verhandlungen mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abhängig gemacht. „Damit würden wir praktisch entmündigt“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Zudem weigere sich die Bahn, über inhaltliche Forderungen wie Arbeitszeiten und Überstundenregelungen überhaupt zu verhandeln. Die GDL hatte im vergangenen Jahr bereits sechsmal gestreikt.

Die Tarifgespräche sind schwierig, da EVG und GDL teils für die gleichen Beschäftigtengruppen Abschlüsse erzielen wollen. Die Bahn hatte den Konflikt zuletzt etwas entschärft, indem sie allen Beschäftigen für die Dauer der seit Sommer laufenden Verhandlungen einen Vorschuss mit dem Februar-Gehalt zahlt. Da die Bahn unterschiedliche Verträge für die gleiche Beschäftigtengruppe aber ablehnt, versucht sie mit beiden Gewerkschaften identische Abkommen auszuhandeln.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...