Das Marktforschungsinstitut Gartner hat eine Umfrage unter amerikanischen und deutschen Konsumenten durchgeführt, wonach 60 Prozent der Smartphone-Besitzer Smartphone regelmäßig wechseln, sobald ein neues Modell auf dem Markt ist. Gleichzeitig werden die Geräte von den Herstellern immer schneller durch Nachfolge-Modelle abgelöst.
Neben dem profit-steigernden Effekt für die Produzenten entwickelt sich dadurch auch ein großer Markt für die Zweitverwertung der „Alt-Geräte“, so die Studie. Gartner hat eine Prognose veröffentlicht, wonach der weltweite Markt für wiederverwendete Smartphones bis zum Jahr 2017 auf 120 Millionen Verkaufseinheiten anwächst. Dies würde eine Verdoppelung im Vergleich zu 2014 darstellen und einem Umsatz von etwa 14 Milliarden Dollar entsprechen.
Nur ein Bruchteil der alten Smartphones würden dabei von den Upgradern in offizielle Recycling-Programme gegeben. Die Mehrheit der Geräte bekommt ihr zweites Leben über den Second-Hand-Markt. 41 Prozent davon machen private Verkäufe aus, ein Viertel davon wird über Händler weitergegeben.
Das Technologie-Magazin TechCrunch sieht in der Entwicklung eine potentielle Gefahr für die Hersteller. Demnach würden die gebrauchten Smartphones den Markt für neue Geräte regelrecht auffressen. Der Trend zu immer schnellerem Upgrade der Hardware mache insbesondere Neugeräte im mittleren Preissegment unattraktiv, da Nutzern dieser Preisklasse immer aktuellere gebrauchte Geräte aus dem höheren Preissegment zur Verfügung stehen.
Hersteller müssten sich in jedem Fall künftig besser auf die Entwicklung einstellen. „Dieser Anstieg bei der Wiederverwendung von Smartphones wird nicht nur die Verkaufszahlen bei Neugeräten beeinflussen, sondern auch den Umsatz all jener die in der Smartphone-Versorgungskette stehen“, ist sich Gartner-Analyst Meike Escherich sicher.