Finanzen

Börse: Dax mit Schlussrekord über 11.400 Punkten

Lesezeit: 2 min
27.02.2015 18:33
Der Börsentag am Freitag: Der Dax steigt heute wieder auf ein neues Allzeithoch - und zeigt gegenüber den US-Indizes eindeutig Stärke. Dabei spielt das Monatsende und die Vorfreude auf das Quantitative Easing die entscheidende Rolle. Die US-Konjunkturdaten waren mäßig, der Chicago Einkaufsmanagerindex fällt so stark wie seit der Lehman-Krise nicht mehr.
Börse: Dax mit Schlussrekord über 11.400 Punkten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Aktienmarkt kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Zum Wochenausklang spurtete der Dax weitere 0,7 Prozent aufwärts und schloss mit 11.401,66 Zählern erneut auf einem Rekordhoch. Für das deutsche Börsenbarometer war es zudem mit einem Plus von rund drei Prozent der siebte Wochengewinn in Folge - die längste Gewinnserie seit mehr als einem Jahr. Seit Anfang Januar hat der Dax rund 16 Prozent zugelegt, so viel wie noch nie in einem Zweimonatszeitraum.

„Sehr viel Geld trifft momentan auf begrenztes Angebot - das treibt die Kurse“, sagte Anlagestrategin Sarah Brylewski vom Brokerhaus Ayondo. Vor allem die geplanten Finanzspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) beflügeln die Aktienmärkte. Vorgesehen sind ab März Wertpapierkäufe der Notenbank im Gesamtumfang von gut einer Billion Euro. Diese sollen verhindern, dass die Euro-Zone in eine Deflation abrutscht - eine gefährliche Abwärtsspirale aus fallenden Preisen, Löhnen und Investitionen.

Nach Einschätzung des Finanzexperten Jörg Rahn von Marcard, Stein & Co. sollten sich Anleger von den derzeitigen Höchstständen am Aktienmarkt nicht abschrecken lassen. "Europäische Aktien bleiben wegen der Liquiditätsflut der EZB und des konjunkturellen Überraschungspotenzials der Favorit", schrieb er in einem Kommentar. Der EuroStoxx50 schloss 0,7 Prozent höher bei 3599 Punkten. Heiß begehrt waren auch deutsche Nebenwerte: Der MDax knackte erstmals die Marke von 20.000 Punkten und kletterte um 0,9 Prozent auf 20.092,01 Zähler.

Hingegen herrschte an der Wall Street Zurückhaltung. Hier drückten schwächere Konjunkturdaten auf die Stimmung. So wuchs das amerikanische Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal nur um 2,2 Prozent statt der zunächst ermittelten Jahresrate von 2,6 Prozent.

Für Gesprächsstoff sorgte zudem das Thema Griechenland. Der Bundestag stimmte mit überwältigender Mehrheit der Verlängerung des Hilfsprogramms zu. Ohne die Hilfsgelder würde Griechenland, das vom freien Kapitalmarkt abgeschnitten ist, bedrohlich in die Nähe einer Pleite rücken. Deutschland bürgt für knapp ein Viertel der Hilfskredite. In den kommenden vier Monaten muss die Regierung in Athen nun mit den Gläubigern einen umfassenden Reformplan aushandeln und umsetzen. Erst danach fließt weiteres Geld. Der Athener Leitindex schloß 2,7 Prozent im Minus.

Auf Achterbahnfahrt gingen Volkswagen, nachdem der Konzern Zahlen vorgelegt hatte. Die Papiere stürzten wegen eines enttäuschenden Ausblicks zuerst um 5,9 Prozent in die Tiefe. "Ein konservativer Ausblick reicht auf diesem Niveau der Aktie nicht aus", sagte ein Händler. Mit dem Gesamtmarkt ging es anschließend aber wieder aufwärts: Die Papiere gingen 0,3 Prozent höher bei 225,50 Euro aus dem Handel.

Zu den Verlierern im Dax zählten die Aktien von BASF, die sich um rund 1,6 Prozent verbilligten. Der Ausblick des Chemiekonzern bereitete auch hier Investoren Bauchschmerzen. Nach Zuwächsen im Vorjahr rechnet BASF 2015 lediglich mit einem stagnierenden Betriebsgewinn. Größter Dax-Gewinner waren dagegen Fresenius nach einer Reihe von Kurszielanhebungen. Die Aktien gewannen 3,4 Prozent auf 51,18 Euro.

Im MDax katapultierte ein erneutes Rekordjahr die Airbus -Aktien an die Spitze des Nebenwerteindex. Die Titel kletterten um 7,2 Prozent. "2014 überzeugt auf ganzer Linie", schrieb LBBW-Analyst Stefan Maichl.

Weniger überzeugt zeigten sich die Investoren von der Salzgitter -Bilanz. Der Konzern reduzierte 2014 seinen Verlust vor Steuern auf 15,2 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 482,8 Millionen im Vorjahr. Die Aktien gaben 6,7 Prozent nach.

Die Anhebung der Gewinnerwartungen für dieses Jahr trieb die Aktien der British-Airways-Mutter IAG um 3,6 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...