Wirtschaft

Gazprom gewährt Rabatt, doch Ukraine erhöht Gaspreise für Bürger

Die ukrainische Regierung wird die Gaspreise ab dem 1. April um 280 Prozent anheben. Der Schritt sei nötig, um weitere IWF-Kredite zu erhalten, so die Regierung. Die Entscheidung fiel, nachdem Gazprom der Ukraine einen Rabatt gewährt hat. Der kommt nun dem IWF zugute - und nicht den Bürgern der Ukraine.
05.03.2015 00:27
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Regierung in Kiew will die Gaspreise ab dem 1. April deutlich anheben.

Ukrinform meldet: „In der Heizsaison, (vom 1. Oktober bis 30. April), werden die Kunden für Gasmenge bis 200 Kubikmeter pro Monat 3,60 Hrywnja für ein Kubikmeter zahlen. Für die Menge über 200 Kubikmeter pro Monat steigt der Preis auf 7,188 Hrywnja für ein Kubikmeter. Vom 1. Mai bis 30. September liegt der Preis bei 7,188 Hrywnja für ein Kubikmeter.“

Die für die Gaspreiserhöhung zuständige Energie-Kommission begründet die 280-prozentige Erhöhung der Gaspreise mit dem drastischen Währungsverfall und den gestiegenen Transportkosten für Gas.

Ukrinform wörtlich: „Derzeit zahlen die Ukrainer 1,2 Hrywnja mit Gaszähler, und 1,3 Hrywnja ohne Gaszähler, für ein Kubikmeter Gas, wenn sie weniger als 6000 Kubikmeter pro Jahr verbrauchen. Der Maximalpreis beträgt jeweils 3,65 und 4,01 Hrywnja für die Menge über 6000 Kubikmeter pro Jahr.“

Die Erhöhung der Gaspreise müsse nach Angaben der Regierung erfolgen, um den Weg für weitere IWF-Kredite freizumachen. Zuvor wurden auch die Strompreise um 40 Prozent angehoben.

Mit dem IWF sei vereinbart, die Energiepreise innerhalb von zwei Jahren auf Marktniveau zu bringen, sagt der ukrainische Energieminister Wladimir Demtschischin.

Die Versorgung der Ukraine mit Gas aus Russland ist jedenfalls bis Ende März gesichert. Das ist das Zwischenergebnis der Vermittlungsgespräche der EU-Kommission im Gasstreit zwischen beiden Seiten, wie die Beteiligten in der Nacht zum Dienstag erklärten.

Danach wird das ukrainische Gasunternehmen Naftogaz die notwendige Gas-Verbrauchsmengen beim russischen Konzern Gazprom ordern und entsprechende Vorauszahlungen für Lieferungen bis Ende März leisten, so die Abmachung. Zudem soll die Ukraine einen Rabatt von 100 Dollar je 1000 Kubikmeter Gas erhalten. Ende März sollen weitere Gespräche über eine Anschlussregelung folgen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...