Politik

Nervosität in Peking: Flugzeug aus Birma wirft Bombe über China ab

Ein Flugzeug aus Myanmar hat nach Angaben der Regierung in Peking eine Bombe über chinesischem Gebiet abgeworfen. Bei dem Zwischenfall seien vier Chinesen getötet worden, erklärte das Außenministerium der Volksrepublik am Samstag. Der Botschafter des Nachbarlandes sei einbestellt worden.
14.03.2015 14:40
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Darstellung Myanmars - früher als Birma bekannt - sind die Streitkräfte des Landes nicht für den Zwischenfall verantwortlich. Rebellen in der Region könnten aber absichtlich auf chinesisches Gebiet gefeuert haben, um ein "Missverständnis" auszulösen.

Die Regierungstruppen Myanmars kämpfen seit Februar gegen Aufständische an der Grenze zu China. Bereits vor wenigen Tagen war eine Granate auf chinesischem Gebiet gelandet und hatte ein Haus zerstört.

Die Bombe explodierte nach chinesischer Darstellung in einem Zuckerrohrfeld in der Nähe der Stadt Lincang. Staatlichen Medien zufolge wurden auch neun Menschen verletzt. Die chinesische Luftwaffe schickte nach Angaben des Verteidigungsministeriums als Reaktion Flugzeuge in die Region, um die Grenze zu überwachen. Diese sollen weitere Flugzeuge aus Burma "verfolgen, beobachten, warnen und vertreiben", zitierte die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua Luftwaffensprecher Shen Jinke.

Das myanmarische Präsidialamt erklärte, die Streitkräfte hätten ausschließlich Ziele im Land selbst angegriffen. Außerdem sei die chinesische Armee über die Einsätze informiert gewesen.

Der Bombenabwurf über ihrem Territorium hat bereits die chinesische Regierung auf den Plan gerufen. Vizeaußenminister Liu Zhenmin bestellte am Freitag den Botschafter Burmas, Thit Linn Ohn, ein, um gegen die Tötung der vier Chinesen zu protestieren, so Xinhua weiter. Zudem habe er eine gründliche Untersuchung des Vorfalls gefordert. Darüber hinaus sei die burmesische Regierung dazu aufgefordert worden, sicherzustellen, dass es zu keinen weiteren Grenzverletzungen komme. Erst Anfang vergangener Woche traf eine Granate ein Haus auf der chinesischen Seite der Grenze. Am 8. März sei ein Haus in Myanmar von einer Bombe zerstört worden.

Bei der Rebellengruppe handelt es um die MNDAA, die aus Überresten der Kommunistischen Partei Birmas gebildet wurde. Diese kämpfte bis 1989 mit chinesischer Hilfe gegen die Regierung. Myanmar hat China jüngst vorgeworfen, dass unter den Rebellen auch Söldner aus der Volksrepublik kämpfen. Die "Terrorangriffe" von chinesischem Gebiet aus müssten unterbunden werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Erkennen Sie schnell instabile Li-Ion-Batterien

Brady Corporation bietet eine neue, kostengünstigere Lösung an, um instabile Li-Ion-Batterien im Lager schnell und einfach zu erkennen....

DWN
Finanzen
Finanzen Erben und Vererben - steuerliche Aspekte im Überblick
24.01.2025

Erbschaften und Schenkungen sind in Deutschland nicht nur mit emotionalen, sondern auch mit steuerlichen Herausforderungen verbunden....

DWN
Politik
Politik Trump gibt Selenskyj Kriegsmitschuld: "Hätte das nicht tun müssen"
24.01.2025

Für Donald Trump liegt die Verantwortung für die Eskalation des Ukraine-Kriegs auch beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj....

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Betrug: Nur 22 Prozent der Unternehmen schützen sich
24.01.2025

KI-Betrug wird 2025 zur größten Bedrohung für Unternehmen. Deepfakes und andere KI-gestützte Betrugstechniken nehmen in Deutschland und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel hausgemacht? Zu viele Akademiker, zu wenig Azubis - Deutschland braucht eine Reform der Berufsausbildung
24.01.2025

Zu viele Jugendliche studieren, zu wenige streben in die Ausbildung. Die Unternehmen sehen einen Veränderungsbedarf bei der...

DWN
Technologie
Technologie Atomkraft-Comeback? Weltweiter Run auf Kernenergie laut IEA
23.01.2025

"Neue Ära der Kernenergie": Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert einen wachsenden Strombedarf weltweit und ruft...

DWN
Technologie
Technologie Rätselhafte ChatGPT-Störung verärgert tausende Nutzer
23.01.2025

Derzeit kommt es zu massiven Störungen bei der Nutzung des ChatGTP-Bots. Nutzer rätseln derweil über die Ursachen der Panne. Das...

DWN
Politik
Politik "Das Maß ist endgültig voll": Merz will nach Aschaffenburg Asyl-Kehrtwende
23.01.2025

Nach dem tödlichen Angriff auf eine Kita-Gruppe in Aschaffenburg verlangt der CDU-Chef fundamentale Änderungen in der Migrationspolitik....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wachstumslokomotive: Wie Spanien zum Wachstums-Star wird
23.01.2025

Wachstums-Star Spanien: Während Deutschlands Wirtschaft stagniert, erlebt Spanien ein beeindruckendes Comeback. Dank Rekorden im...