Finanzen

Rekordverluste: Griechischen Banken droht Zusammenbruch

Aufgrund ihrer Teilnahme am freiwilligen Schuldenschnitt verbuchten die größten griechischen Banken 2011 Rekordverluste in Milliardenhöhe. Wegen der anhaltenden Kapitalflucht könnte es nun zu Banken-Pleiten kommen.
22.04.2012 00:37
Lesezeit: 1 min

Neben vielen europäischen und internationalen Investoren und Kreditinstitute nahmen auch die griechischen Banken am freiwilligen Schuldenschnitt im März dieses Jahres teil. Aufgrund dessen verbuchten allein die vier wichtigsten privaten Banken in Griechenland einen Rekordverlust von 28,26 Milliarden Euro.

Der Branchenführer National Bank veröffentlichte Verluste in Höhe von 12,34 Milliarden Euro – 11,78 Milliarden Euro waren auf den Schuldenschnitt zurückzuführen. Die Eurobank erlitt Verluste in Höhe von 5,5 Milliarden Euro, Piräus 6,6 Milliarden Euro und Alpha 3,38 Milliarden Euro. An allen Verlusten der Institute hatte der Schuldenschnitt den größten Anteil.

Durch die hohen Abschreibungen benötigen die Banken nun zusätzliches Geld, am die geforderte Kernkapitalquote bis Ende September zu erreichen. Trotz staatlicher Hilfen in Höhe von 6,9 Milliarden Euro liegt beispielsweise die Kernkapitalquote der National Bank bei 6,3 Prozent, bei Alpha liegt sie derzeit bei 3 Prozent. Neun Prozent müssen jedoch erreicht werden. Die Rekapitalisierung der Banken ist bereits eingeleitet.

Allerdings fürchten Beobachter, dass bei der einen oder anderen Bank der Zusammenbruch nicht verhindert werden können. Denn zusätzlich zu den Verlusten aus dem Schuldenschnitt kämpfen die meisten Institute mit einer anhaltenden Kapitlaflucht.

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