Gemischtes

Gericht verbietet Taxi-Dienst Uber in Deutschland

Lesezeit: 1 min
18.03.2015 15:13
Der Fahrdienst UberPop ist nach einem Gerichtsurteil in ganz Deutschland verboten. Künftig darf Uber keine Fahrten mit Fahrern ohne behördliche Genehmigung anbieten. Geklagt hatte der Verbund Taxi Deutschland. Das Startup selbst sieht sich nicht als Taxidienst sondern als private Fahr-Vermittlung und will Berufung einlegen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Frankfurter Landgericht verbietet den Fahrdienst UberPop in ganz Deutschland. Uber dürfe keine Fahrten anbieten, bei denen die Fahrer keine behördliche Genehmigung haben, sagte der Vorsitzende Richter Joachim Nickel am Landgericht Frankfurt am Mittwoch. Geklagt hatte der Verbund Taxi Deutschland. Uber hatte in der Verhandlung argumentiert, dass die Dienstleistungen des Unternehmens legal sind, da die Firma nur als Vermittler zwischen Gast und Fahrer auftritt. Die Regeln für Taxis seien deshalb hier nicht anwendbar. Nach dem Urteil erklärte Uber, das Unternehmen behalte sich vor, Berufung einzulegen.

Uber bietet eine Smartphone-App an, um zahlungswillige Mitfahrer zu finden. Dafür verlangt es einen Anteil des vereinbarten Tarifs. Das Taxigewerbe läuft Sturm gegen den Konkurrenten aus Kalifornien. In Amsterdam wurden vergangene Woche mehrere Uber-Fahrer von maskierten Unbekannten in Taxis eingekreist und überfallen, berichtet die NL Times. Ihnen wurden die Reifen zerstochen und mit Hämmern gedroht, es habe Konsequenzen weiter für Uber zu fahren.

Uber bietet seine Dienste nach eigenen Angaben weltweit in 55 Ländern an, wird aber in immer mehr Märkten gerichtlich ausgebremst. Südkorea hat den Chef Travis Kalanick jetzt wegen Betreibens eines illegalen Taxi-Dienstes verklagt, so der Business Insider.

In Paris hatten die Behörden am Mittwoch eine Razzia bei Uber durchgeführt. In Frankreich ist der Dienst nach Klagen aus der Taxibranche ebenfalls verboten, operiert aber in Paris dennoch weiter. Eine Taktik, die das Unternehmen etwa auch in London fährt, wie the Verge berichtet. In Ländern mit laufenden Klagen wolle man vor einem definitiven Verbot möglichst viele Kunden gewinnen, die dann als de-Facto-Lobby für das Unternehmen fungieren. Auch in Berlin warb der Dienst zuletzt etwa durch Angebote für Gratis-Fahrten.

Uber ist derzeit mit über 40 Milliarden Dollar das am höchsten bewertete Startup der Welt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weniger Verkäufe, zu wenig Innovation: Demontiert sich Deutschlands Automobilbranche selbst?
15.09.2024

Werksschließungen, Stellenabbau und die Angst vor China: Deutschlands Autobauer scheinen in der Krise zu stecken. Doch warum hat die einst...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehr Druck auf den Büromarkt: Firmen reduzieren Flächen wegen Homeoffice
15.09.2024

Keine Entlastung für den ohnehin schon sehr angespannten Büroimmobilienmarkt: Unternehmen verkleinern ihre Büroflächen aufgrund des...

DWN
Politik
Politik OECD: Deutschland überzeugt bei Investitionen in frühkindliche Bildung
15.09.2024

Jährlich vergleicht eine OECD-Studie die Bildungssysteme der Industriestaaten. Deutschland ist bei frühkindlicher Bildlung vorne mit...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Vier-Tage-Woche: Revolution der Arbeitszeit oder Risiko für die Wirtschaft?
15.09.2024

Im zweiten Quartal dieses Jahres erlaubten 11 % der deutschen Arbeitgeber ihren Mitarbeitern kürzere (Vier-Tage-)Arbeitszeiten, so eine...

DWN
Politik
Politik Bundestag berät über Haushaltspläne: Steuerzahlerbund zerreißt Finanzplanung
14.09.2024

Trotz wachsender Staatsverschuldung plant die Ampel-Koalition milliardenschwere Mehrausgaben. Der Steuerzahlerbund warnt vor fehlenden...

DWN
Panorama
Panorama Sepsis: Lebensbedrohlich und doch oft übersehen
14.09.2024

Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Besteht ein Verdacht, zählt jede Minute. Doch bei der Erkennung...

DWN
Immobilien
Immobilien IW-Studie: Bundesweiter Mietendeckel würde Wohnraum-Probleme noch weiter verschlimmern
14.09.2024

In Deutschland wurde im Jahr 2015 die Mietpreisbremse eingeführt, Berlin benutzt außerdem auch einen Mietendeckel. Doch laut einer...

DWN
Politik
Politik Konkurrenz ausgebootet – wie Konrad Adenauer erster Kanzler wurde
14.09.2024

Am 15. September 1949 wurde Konrad Adenauer zum ersten Kanzler der Bundesrepublik gewählt. Doch dieser Weg war alles andere als sicher....