Politik

Piloten verweigern Dienst: Germanwings sagt zahlreiche Flüge ab

Nach dem Absturz einer Maschine aus Barcelona hat Germanwings europaweit zahlreiche Flüge gestrichen. Besatzungsmitglieder seien wegen des Absturzes nicht zum Dienst angetreten, so Airline-Chef Winkelmann. Zuvor gab es Berichte, dass die Unglücksmaschine am Montag aufgrund technischer Probleme stundenweise am Boden bleiben musste.
24.03.2015 19:53
Lesezeit: 1 min

Germanwings bestätigt, dass Besatzungsmitglieder ihren Dienst wegen des Absturzes nicht angetreten haben "Wir haben heute tatsächlich einige Flugstreichungen in Düsseldorf und Stuttgart gehabt, weil sich Crewmitglieder unfit to fly, also nicht flugtauglich erklärt haben", so Airline-Geschäftsführer Thomas Winkelmann im ZDF. "Dafür haben wir selbstverständlich Verständnis, dass sie an einem Tag wie heute nicht geglaubt haben, einen Flug sicher durchführen zu können". Wie viele Beschäftigte nicht zum Dienst erschienen, blieb unklar.

Europaweit wurden zahlreiche Flüge gestrichen: In Düsseldorf sind laut Flughafen-Homepage unter anderem Verbindungen nach Paris, Hamburg, London, Madrid und Stockholm gestrichen. Auch in Köln fallen Germanwings-Verbindungen aus. Hier wird laut Flughafen Verbindungen nach London, Mailand und Zürich annulliert. In Düsseldorf bilden sich zur Stunde lange Schlangen vor den Schaltern von Germanwings und Lufthansa.

Auch am Flughafen in Stuttgart sind drei Starts der Airline Germanwings annulliert worden. Ob das Unglück dafür verantwortlich war, dass die drei Starts abgesagt und die Flüge nach Hamburg, Leipzig-Halle und Dresden annulliert wurden, ist zunächst unbekannt. Ein Sprecher vom Flughafen Stuttgart sagt den Stuttgarter Nachrichten: „Es stimmt, dass die Flüge annulliert worden sind. Warum, wissen wir aber nicht. Das ist eine Sache von Germanwings.“

In Frankreich sind ebenfalls zahlreiche Germanwings-Flüge gestrichen worden. Am Flughafen Tegel fallen etwa Abflüge nach Nürnberg, Köln/Bonn, London, Düsseldorf, Kopenhagen und Stuttgart aus - sowie Flüge aus Köln/Bonn und Düsseldorf. Das geht aus der Flugtabelle im Internet hervor. In Leipzig/Halle werden Flüge aus Köln/Bonn und Stuttgart gecancelt, wie Flughafensprecher Uwe Schuhart sagt. „Warum, weiß ich nicht“. Auch Germanwings hat sich dazu noch nicht geäußert.

Der Spiegel meldete, dass die Unglücksmaschine am Montag stundenweise am Boden bleiben musste, weil es Probleme mit dem "Nose Landing Door" gegeben habe. Diese Klappe öffnet und schließt sich für das Bugrad. Die Lufthansa bestätigte die Probleme, sagte aber auch, dass das Problem vollständig behoben worden sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...