Gemischtes

Rechnungshof: EU-Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit versagt

Lesezeit: 1 min
26.03.2015 00:18
Der Europäische Rechnungshof zweifelt an den Kosten und der Wirksamkeit des milliardenschweren Jugend-Programms der EU. Es bestehe die Gefahr, dass die Jugend vermehrt als Billigarbeiter eingesetzt würden.
Rechnungshof: EU-Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit versagt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

2013 hatte die EU eine Beschäftigungsgarantie für junge Menschen in Europa beschlossen. Doch eine Prüfung des Europäischen Rechnungshofes stellt nun die Wirksamkeit des Programms infrage. Etwa 16,7 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2014 bis 2020 wurde von der EU für das Programm veranschlagt. Diese Berechnungen sind dem Rechnungshof zufolge möglicher Weise gar nicht ausreichend. Der Rechnungshof beruft sich dabei auf eine Aufstellung der Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die die Kosten für die Umsetzung des Programms mit 21 Milliarden Euro beziffert – pro Jahr.

Die von der Kommission geschätzten Kosten setzen sich aus 12,7 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt und zusätzlichen Beiträgen der Mitgliedsstaaten zusammen. Angesichts der ILO-Berechnungen müsse aber eine genauere Kostenaufstellung unternommen werden, so der Rechnungshof. Zumal 9 der 28 Mitgliedsstaaten bisher keinerlei Informationen über ihre Maßnahmen und deren Kosten bereitgestellt hätten.

Fehlende Kontrollen und ungenaue Angaben, welche Stellen als entsprechend qualifiziert gelten, könnten zudem dazu führen, dass die Jugendlichen als Billigarbeitskräfte ausgenutzt würden. „Die Jugendgarantie ist nicht ins Leben gerufen worden, um kurzfristige  Jobs zu schaffen“, sagte auch die EU-Abgeordnete Elisabeth Morin-Chartier dem EUobserver.

Im Durchschnitt lag die Arbeitslosenrate bei Bürgern im Alter zwischen 15 und 24 Jahren bei 22 Prozent. In manchen Ländern wie etwa Griechenland und Spanien ist jeder zweite Jugendliche ohne Job. Die Beschäftigungsgarantie sieht vor, dass jeder junge Mensch innerhalb von vier Monaten nach Ende seiner Schulzeit oder bei Arbeitslosigkeit eine hochwertige Arbeitsstelle angeboten bekommen sollte oder wenigstens einen Ausbildungsplatz bzw. ein Praktikum.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Chemiebranche enttäuscht: Energiekosten bleiben hoch
27.09.2023

Die Bundesregierung hat der Chemiebranche in einem Spitzengespräch am Mittwoch Unterstützung zugesichert. Doch Maßnahmen zur Senkung der...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB droht den Banken die Daumenschraube anzuziehen
27.09.2023

EZB-Ratsmitglied Holzmann schlägt eine Verzehnfachung der Mindestreserve vor. Den Banken drohen Kosten in Milliardenhöhe, die sie an die...

DWN
Politik
Politik Bayern soll Gas aus Italien geliefert bekommen
27.09.2023

Bayern kann mit Gas-Lieferungen aus Italien rechnen. Mit der neu entstehenden Pipeline "Adriatic Line" wird eine Alternative zu Russland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutscher Arbeitsmarkt im Strudel der schwachen Konjunktur
27.09.2023

Wegen der schwachen Konjunktur fehlen die Aufträge. Die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, liegt daher auf dem...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...