Jeden Monat veröffentlicht die EZB auf Grundlage der nationalen Zentralbanken die Zinssätze, die die nationalen Banken ihren Kunden anbieten. Auch die Zinssätze für Haushalte sind dabei. Für die deutschen Haushalte fallen diese sehr gering aus. So lag der Zinssatz für neu abgeschlossene Verträge im Februar dieses Jahres bei 0,24 Prozent. Dies betrifft die so genannten täglich fälligen Einlagen privater Haushalte. In Zypern erhielten die Haushalte dafür einen Effektivzinssatz von 0,45 Prozent und damit fast doppelt so viel, wie die Statistik der EZB zeigt. Derartige Differenzen gab es bereits vor dem Start des Bailout-Programms für Zypern. Im März 2013 lagen die Zinsen für Einlagen dieser Art in Deutschland bei 0,5 Prozent, in Zypern bei 1,17 Prozent.
Doch nicht nur bei den Einlagen, die täglich fällig sind, erhalten die Zyprioten mehr Zinsen. Auch bei Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit sieht es ähnlich aus. Für Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu einem Jahr, erhalten die deutschen Bürger bei einem Neuabschluss im Februar 2015 Effektivzinsen in Höhe von 0,56 Prozent. In Zypern liegt der Zinssatz bei 2,30 Prozent.
Der Blick auf die Verträge gleicher Art, die in beiden Ländern im März 2013 abgeschlossen wurden, zeigt, wie groß der Unterschied schon damals war. In Deutschland lagen die Effektivzinsen damals bei 0,79 Prozent, in Zypern bei 4,34 Prozent. Für neu-abgeschlossene Verträge über Einlagen mit einer Laufzeit von mehr einem und bis zu zwei Jahren zahlen die Banken in Deutschland derzeit einen Effektivzinssatz von 0,77 Prozent (März 2013: 1,37%). In Zypern sind es 1,55 Prozent (März 2013: 4,54%).