Finanzen

Börse: Dax schließt 1,3 Prozent im Plus

Lesezeit: 2 min
07.04.2015 18:24
Die Hoffnung auf eine spätere Zinswende in den USA treibt die US-Indizes - der Dax startete gleich mit einem Aufwärtssprung. Das Allzeithoch ist nun in Sichtweite - aber die morgen beginnende US-Berichtssaison könnte im weiteren Verlauf belastend wirken: Die Gewinnschätzungen sind ungeachtet des starken Dollars und der gefallenen Rohstoffpreise hoch und in den letzten Wochen kaum nach unten korrigiert worden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aktienanleger setzen weiter auf billiges Notenbankgeld. Nach schwachen Arbeitsmarktdaten hofften Börsianer am Dienstag auf eine spätere Zinserhöhung der US-Zentralbanker. Das trieb die europäischen Aktienindizes an: Der Dax gewann 1,3 Prozent auf 12.123,52 Zähler und lag damit knapp hundert Punkte unter seinem Mitte März erreichten Allzeithoch. Der EuroStoxx50 stieg um 1,4 Prozent auf 3768,72 Zähler. Auch an den US-Märkten ging es nach oben: Bis Handelsschluss in Europa stieg der Dow-Jones-Index um ein halbes Prozent.

In den Vereinigten Staaten häuften sich zuletzt schwächere Wirtschaftsdaten. Am Karfreitag enttäuschte der Arbeitsmarktbericht mit nur halb so viel neu geschaffenen Stellen wie erwartet.

Immer weniger Analysten rechnen mit einem ersten Zinsschritt bereits im Juni. Das sei mittlerweile weniger wahrscheinlich, prognostizierten die Analysten der Essener Nationalbank in einem Kommentar. Auch die UniCredit geht nun von September statt Juni aus. Der Chef der Notenbank von Minneapolis, Narayana Kocherlakota, empfahl gar eine Zinswende erst im Jahr 2016.

Die Notenbank macht die geplante Zinswende vor allem von einer nachhaltigen Erholung des Arbeitsmarktes abhängig. Mit einem Nullzins und massiven Konjunkturspritzen hatte die Fed in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass die USA die Rezession abschütteln und die Aktienmärkte auf Rekordjagd gehen konnten.

Für Kurssprünge sorgte die geplante Milliardenübernahme von TNT Express durch den US-Paketriesen FedEx. Die Aktien des niederländischen Konzerns schossen um 28 Prozent auf 7,69 in die Höhe. Die Amerikaner wollen acht Euro je Anteilsschein in bar zahlen. Die FedEx-Aktien legten 2,8 Prozent zu.

Die Offerte schob die Titel anderer Post- und Paketdienstleister an. Die Papiere der niederländischen Post legten 12,4 Prozent zu, Royal Mail zogen in London 1,3 Prozent an. Die Aktien der Deutschen Post gewannen im Dax 2,6 Prozent. Die Integration von FedEx und TNT könnte kurzfristig Qualitätsprobleme verursachen, von denen wiederum die Deutsche Post profitieren dürfte, schrieben die Analysten von Equinet in einem Kommentar. Langfristig dürfte die Konkurrenz für die Bonner durch die Fusion aber größer werden, ergänzten die Experten.

Größter Verlierer im Dax waren die Aktien der Lufthansa mit einem Abschlag von 1,9 Prozent. JP Morgan hatte die Titel auf Underweight von Neutral heruntergestuft. Auch Air France gaben 2,7 Prozent nach, nachdem die Analysten die Bewertung auf "Underweight" von "Overweight" stutzten. Für die beiden europäischen Airlines werde der Wettbewerb härter. Das liege an kräftigen Kapazitätsaufstockungen von Anbietern aus der Golf-Region bei den Strecken zwischen Europa und dem Nahen Osten, begründeten die Experten ihre Entscheidung.

Die Titel der Versorger RWE und E.ON legten hingegen jeweils rund vier Prozent zu. Börsianer sprachen von Nachholeffekten. Die Aktien haben seit Jahresbeginn 6,3 und 3,2 Prozent an Wert eingebüßt, der Dax kommt dagegen auf ein Plus von 22 Prozent.

Im SDax sprangen Zooplus zeitweise auf ein Rekordhoch von 96,54 Euro und schlossen als größter Gewinner in dem Kleinwerteindex 7,7 Prozent höher. Der Medienkonzern Hubert Burda macht Ernst mit seinem schrittweisen Abschied von dem Tierfutterversand und verringerte seinen Anteil auf knapp 19 Prozent.


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Übergangsregierung spricht sich gegen schnelle Rückkehr von Flüchtlingen aus
15.01.2025

Deutschland diskutiert über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge. Seit dem Sturz von Baschar al-Assad fällt der Asylgrund für die...