Finanzen

Rubel auf Jahres-Hoch zu Euro und Dollar

Die Stabilisierung am Ölmarkt hat dem Rubel am Freitag zu Kursgewinnen verholfen. Regierungschef Medwedew bezeichnete den Anstieg als Hoffnungszeichen für einen nötigen Aufschwung. Doch eine übermäßige Stärkung der Währung sei nicht erwünscht.
10.04.2015 12:54
Lesezeit: 1 min

Nach monatelangem Tiefstand hat der russische Rubel seinen starken Erholungskurs fortgesetzt und ist am Freitag auf ein Jahreshoch geklettert. Für einen Euro mussten am Vormittag etwas mehr als 54 Rubel gezahlt werden. Ein Dollar kostete rund 51 Rubel. Zur US-Währung stand der Rubel so hoch im Kurs wie seit Ende Dezember nicht mehr, zum Euro wurde ein halbjähriger Höchststand erreicht.

Experten erklärten die Erholung damit, dass sich der Konflikt in der Ostukraine zumindest nicht weiter verschlechtert hat. Zudem muss Russland zurzeit keine Verschärfung der vom Westen auferlegten Sanktionen fürchten, die die Wirtschaft des Landes belasten und die Inflation nach oben treiben.

Entlastung erfährt Russland auch durch die Stabilisierung am Ölmarkt: Nach einem Einbruch von mehr als 50 Prozent seit vergangenem Sommer legten die Rohölpreise leicht zu. Rohöl und Gas sind Russlands mit Abstand wichtigste Ausfuhrgüter.

Regierungschef Dmitri Medwedew bezeichnete den verbesserten Rubelkurs als Hoffnungszeichen für einen nötigen Aufschwung. Eine übermäßige Stärkung der Währung sei aber nicht erwünscht. „Dadurch würden unsere Exportmöglichkeiten beeinträchtigt“, betonte er. Ähnlich sieht es der Analyst Sergej Koslowski. „Der Rubel hat durchaus Wachstumspotenzial, aber das möchte wohl auch die Zentralbank nicht: Ein übermäßig starker Rubel ist für Russlands Wirtschaft gefährlich“, sagte er.

Seit Anfang Februar hat der Rubel zu Dollar und Euro etwa 30 Prozent gewonnen. Das ist das stärkste Plus unter den weltweit größten Währungen. Die Erholung folgt auf einen heftigen Einbruch: 152 Milliarden US-Dollar (143 Milliarden Euro) flossen 2014 aus Russland ab. Mitte Dezember befand sich der Rubel im freien Fall. Die Notenbank sah sich zu massiven Zinserhöhungen und Devisenverkäufen gezwungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik 100 Milliarden für Klimaschutz? Einigung zwischen Union, SPD und Grünen
14.03.2025

Ein Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur sorgt für politische Bewegung. Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD und...

DWN
Politik
Politik BSW auch nach endgültigem Ergebnis nicht im Bundestag
14.03.2025

Das endgültige Wahlergebnis steht fest: Das BSW verpasst den Bundestag knapp. Trotz zusätzlicher Stimmen bleibt die Partei unter der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...

DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...