Deutschland

Berlin verschläft Umstellung: Behörden-PCs laufen weiterhin mit Windows XP

Lesezeit: 1 min
13.04.2015 15:22
Microsoft hat seinen Kunden Jahre Zeit gegeben, sich vom veralteten PC-Betriebssystem Windows XP zu verabschieden. Der Berliner Verwaltung schaffte es nicht, den Wechsel fristgerecht umzusetzen. Nun fordert der Datenschutzbeauftragte der Hauptstadt, die Computer sofort abzuschalten.
Berlin verschläft Umstellung: Behörden-PCs laufen weiterhin mit Windows XP

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die unsicheren PCs in der Berliner Verwaltung mit dem veralteten Betriebssystem Windows XP sollen nach einer Forderung des Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix noch am Dienstag abgeschaltet werden. Die persönlichen Daten der Bürger seien sonst einem unverantwortlichen Risiko durch mögliche Hacker-Angriffe ausgesetzt, sagte Dix am Montag im Inforadio vom RBB.

Microsoft hatte die technische Unterstützung für das 13 Jahre alte Betriebssystem vor einem Jahr (8. April 2014) nach langer Vorlaufphase eingestellt. Danach hat Microsoft keine Sicherheitsupdates und Aktualisierungen mehr für XP veröffentlicht. Der Fahrplan für das Support-Ende war von dem Konzern bereits im Jahr 2002 erstmals angekündigt worden.

Da die Berliner Verwaltung die Ablösung der betagten PCs nicht rechtzeitig umsetzen konnte, hatte das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) für 300.000 Euro einen verlängerten Support mit Microsoft vereinbart. Dieser läuft am Dienstag aus. Das ITDZ will ein Virenschutzprogramm für XP noch bis Ende 2015 zur Verfügung stellen.

Der Datenschutzbeauftragte Dix sagte, er wisse nicht genau, wie viele PCs noch betroffen seien. Der Senat hatte die Zahl der XP-Rechner zuletzt im März 2015 in einer Antwort auf eine Anfrage der Piraten-Fraktion mit 28.477 angegeben (Stand 31. Oktober 2014). Am stärksten betroffen war die Finanzverwaltung mit 9097 unsicheren PCs, gefolgt von der Justizbehörde (2146). Selbst in der Senatskanzlei konnte nicht flächendeckend auf sichere Computer umgestellt werden. Dort standen noch zwei XP-Rechner.

In den Berliner Finanzbehörden seien im Januar und Februar die Rechner umgestellt worden, erklärte ein Behördensprecher. „Bis auf einige wenige, nicht internetfähige Rechner gibt es also keine XP-Rechner in der Finanzverwaltung mehr.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...