Technologie

Lautstärke ohne Lärm: Neues Sound-System schont die Nachbarn

Ein revolutionäres Sound-System kann die Lautstärke von Konzerten verdoppeln, ohne dabei den Schalldruck zu vergrößern. Damit wird die Musik in einem Raum doppelt so laut wahrgenommen, dringt jedoch nicht durch Wände. Auch die Klangqualität steigt trotz gleicher Dezibelzahl.
20.04.2015 12:08
Lesezeit: 1 min

Ein spanischer Toningenieur hat ein Sound-System entwickelt, das die Lautstärke erhöhen kann, ohne den Schalldruck zu vergrößern. Die Psychoakustik ermöglicht dabei eine lautere Wahrnehmung der Töne bei gleichbleibender Dezibelzahl. Das Aufdrehen von Musik in einem Raum bliebe somit ohne Auswirkungen auf Nachbarn.

Masn'live wurde von dem spanischen Tonngenieur Xergio Córdoba aus Madrid entwickelt. Sein patentiertes Soundsystem macht Gebrauch von der Psychoakustik, also der Beziehung zwischen dem akustischen Tonsignal, der auditorischenBeschaffenheit des Raumes und der akkustischen Wahrnehmung im Gehirn: Erst dieses Zusammenspiel bestimmt, wie laut Musik wirkt.

Sein Verstärker schafft es, dass das Gehirn die gleiche Schallwelle doppelt so laut wahrnimmt wie gewöhnlich, während der tatsächliche Schalldruck in Dezibel (dBA) gleich bleibt, berichtet die IBTimes.

Masn'live beseitigt dabei niedrige Frequenzen und ersetzt sie durch einen „akustischen Fingerabdruck“, bestehend aus Tönen, die das menschliche Ohr als Bass wahrnimmt, ähnlich dem „Subwoofer-Effekt“. Die Musik behält so Fülle und Kraft, aber vermittelt keine tiefen Frequenzen mehr, die die Wände durchdringen.

Auch Gehörschäden können so vorgebeugt werden:  Da das Gehirn das Volumen bereits lauter wahrnimmt, ohne die Lautstärke tatsächlich aufzudrehen - so vermeidet man, das Gehör den schädlichen Frequenzen auszusetzen.

Córdoba hatte die Idee nach einem Gespräch mit einem Nachtclub-Besitzer, der sich beschwerte, dass die Einhaltung der Emissionsvorschriften bedeutete, die Schalldruckpegel niedrig zu halten, was die Klangqualität erheblich verschlechtert, berichtet Vice. Dieses altbekannte Problem der Lautstärke und Lärmbelästigung hat der Ingenieur nun nach langwierigen technischen Experimenten offenbar gelöst.

Zusammenarbeit mit namenhaften Künstlern und großen Festivals zumindest bezeugen den Erfolg des Systems: „Es ist im Grunde das gleiche wie Audio-Mastering, aber auf einem Konzert statt in einem Studio. So ziemlich alles klingt besser, höher, stärker, und es gibt noch viel mehr Details. Wir haben es in eine ganze Reihe von Orten getestet, mit äußerst überraschenden Ergebnissen. Wir haben es mit Blues, Pop, Salsa, Rock-alle Genres ausprobiert“, so Cordoba.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....