Finanzen

Regierung in Athen verfügt Vorstufe zu Kapitalverkehrs-Kontrollen

Lesezeit: 1 min
20.04.2015 17:34
Die griechische Regierung hat verfügt, dass die lokalen Behörden alle Cash-Bestände umgehend an die Zentralbank zu überweisen haben. Damit soll der nächste fällige Kredit an den IWF bezahlt werden. Beobachter sehen darin die Vorstufe zu Kapitalverkehrskontrollen.
Regierung in Athen verfügt Vorstufe zu Kapitalverkehrs-Kontrollen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die griechische Regierung zwingt alle staatlichen Institutionen und öffentlich-rechtlichen Betriebe per Erlass, ihre Geldeinlagen an die griechische Zentralbank zu überweisen. Damit sollen fällige Schulden an den Internationalen Währungsfonds (IWF) und andere Verpflichtungen in den kommenden Wochen bezahlt werden. Der Erlass wurde am Montag veröffentlicht. Von den Zahlungen ausgenommen sind Pensionsfonds und einige staatliche Unternehmen. Diese dürfen freie Gelder weiter für unmittelbar anfallende Zahlungen verwenden. Die griechische Zentralbank verspricht den staatlichen Körperschaften einen Zinssatz von 2,5 Prozent auf die abgeführten Gelder.

Der Finanzblog Zerohedge wertet die Maßnahme als eine Vorstufe zu Kapitalverkehrskontrollen. Die Maßnahme zeigt, dass Griechenland selbst mit einem dritten Kredit-Rahmen nicht lange über die Runden kommen würde. Die fehlende Tranche der Kredite aus europäischen Steuergeldern würde vermutlich gerade bis zum Herbst reichen. Um die nun aus den staatlichen Stellen abgesaugten Gelder mit Zinsen zurückzahlen zu können, braucht Griechenland weitere Milliarden-Kredite.

Um die zurückliegenden IWF-Kredite zu bedienen, hatte die Regierung bereits die Rücklagen der staatlichen Pensionsfonds geplündert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Verstöße gegen EU-Werte: Kommission will Verfahren gegen Polen beenden
06.05.2024

Die EU-Kommission will das Artikel-7-Verfahren gegen Polen beenden. Es war wegen etwaiger Verstöße gegen die Werte der Europäischen...