Wirtschaft

Spekulanten wetten auf Anstieg des Öl-Preises

Am Donnerstag haben Hedge-Fonds und Spekulanten unverhältnismäßig viele Long-Kontrakte erworben. Damit wetten sie auf einen Anstieg der Öl-Preise. Ausschlaggebend für eine Erholung der Öl-Preise soll das Ende des US-Fracking-Booms und der Konflikt im Jemen sein.
25.04.2015 02:26
Lesezeit: 1 min

Die Börsen-Daten zeigten am Donnerstag, dass Hedgefonds und Spekulanten eine rekordverdächtige Anzahl an Brent-Futures und Optionen angesammelt haben, die 265 Millionen Barrel umfassen. Dies entspricht einer weltweiten Ölnachfrage von drei Tagen, berichtet Financial Times.

Die Long-Kontrakte, also Wetten auf steigende Öl-Preise, haben in der vergangenen Woche um neun Prozent zugelegt und stiegen auf das Niveau von vergangenem August, wo der Brent-Ölpreis noch bei über 101,92 Dollar lag. Short-Kontrakte hingegen verzeichneten einen Abwärtstrend.

Auslöser dieser Wetten ist der Umstand, dass US-Frackingfirmen nur noch die produktivsten Bohrinseln aktiv halten wollen. Derzeit sind noch 734 US-Ölplattformen aktiv. Im Oktober 2014 waren es noch 1.609 aktive Plattformen, berichtet das Wall Street Journal. Einer Prognose der EIA zufolge wird die Förderung von Schiefergas in den USA im Mai erstmals seit vier Jahren zurückgehen. Das Informationsbüro des US-Energieministeriums erwartet ein Minus von 45.000 auf 4,98 Millionen Barrel pro Tag. Auch die Vergabe von Fracking-Genehmigungen gehen in den USA drastisch zurück. In Verbindung mit dem Konflikt im Jemen treibt diese Entwicklung die Ölpreise in die Höhe.

Am 6. Januar 2015 lag der Ölpreis der richtungsweisenden Nordseesorte Brent noch bei 49,66 Dollar pro Barrel. Die US-Sorte WTI markierte 47,73 Dollar pro Barrel. Damit lagen beide Sorten unter der psychologisch wichtigen 50-Dollar-Marke. Doch am 24. April 2015 lag der Brent-Preis bei 65,03 Dollar pro Barrel und der WTI-Preis lag bei 56,76 Dollar pro Barrel.

Der Öl-Milliardär T. Boone Pickens sage im Märzt, dass die Überproduktion in der US-amerikanischen Fracking-Industrie gestoppt werden müsse, um den Öl-Preis dauerhaft anzuheben. Es mache keinen Sinn, auf Kürzungen der Fördermengen der Saudis zu warten. Im Februar hatte ein Vertreter der Fed hat Saudi-Arabien öffentlich für den rapiden Verfall des Ölpreises verantwortlich gemacht. Durch die niedrigeren Preise soll die US-Fracking-Industrie aus dem Markt gedrängt werden.

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