Politik

„Franziskus, der Kommunist“: US-Waffenlobby attackiert Papst wegen Kriegs-Schelte

US-Senator Marco Rubio kritisiert die jüngsten Aussagen des Papstes zur Verflechtung von Regierungen mit der Rüstungsindustrie. Rubio selbst braucht Spendengelder von der US-Waffenlobby, weil er im kommenden Jahr bei der US-Präsidentschaftswahl kandidieren möchte.
15.05.2015 01:01
Lesezeit: 1 min

Die Aussagen des Papstes Franziskus, wonach viele Regierungen vom Krieg leben und daran Geld verdienen würden, zieht Kritik vonseiten der US-Waffenlobby nach sich. US-Senator Marco Rubio sagt, dass er den politischen Kurs des Papstes nicht teile. Dabei gehe es unter anderem um den Kuba-freundlichen Kurs des Vatikans, berichtet die Time. Rubio, der aus einer Familie von Exil-Kubanern stammt, unterstützt eine aggressive außenpolitischen Linie der USA unter Einbeziehung militärischer Kampagnen.

Zudem ist er ein entschiedener Gegner eines strikteren US-Waffenrechts. Im vergangenen Jahr nahm er am Jahrestreffen der Waffenlobby-Organisation National Rifle Association (NRA) in Indianapolis teil, berichtet AP. Bei einer Rede machte er deutlich, dass er ein Unterstützer der NRA sei. Rubio erhofft sich möglichst hohe Spendensummen von der Waffen-Lobby, weil er bei der Präsidentschaftswahl 2016 für die US-Republikaner kandidieren will.

Papst Franziskus hatte schon in der Vergangenheit wegen sozialkritischer Aussagen für Aufruhr in den USA gesorgt. Seine Ablehnung der Globalisierung und des Kapitalismus führten dazu, dass er unter US-Konservativen als „Marxist“ oder „Kommunist“ gebrandmarkt wird, berichtet Fox News.

Doch die Antwort des Papstes auf derartige Anschuldigungen ist eindeutig. „Der Einsatz für die Armen in dieser Welt hat nichts mit dem Kommunismus zu tun, sondern ist ein Eckpfeiler des Christentums“, so der Papst.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...