In Deutschland gibt es zahlreiche Kunden, die Tages- und Festgeldkonten bei der russischen Sberbank Direct haben. Die Bank zahlt verhältnismäßig hohe Zinsen auf Einlagen. Die Einlagen wiederum werden insbesondere für die Kreditvergabe in Osteuropa genutzt.
In dem Sberbank-Geschäftsbericht 2014 heißt es: „Die Sberbank hat für ihr Direktgeschäft im Juli 2014 eine Bankfiliale in Deutschland eröffnet. Ohne eine aggressive Marketing-Kampagne zu führen, hat sie hervorragende Ergebnisse bei der Mobilisierung von Verbindlichkeiten erzielt. Mehr als 500 Millionen Euro wurden online von Retail-Kunden hinterlegt“. In Deutschland bietet die Bank auf Einlagen bei Tagesgeldkonten eine vierteljährliche Auszahlung mit einem Zinssatz von 1,10 Prozent. Bei Sberbank-Festgeldkonten wird ein minimaler Anlagebetrag von 1.000 Euro vorausgesetzt. Der Zinssatz liegt bei 2,20 Prozent. Bei beiden Angeboten gibt es eine Einlagensicherung von 100 Prozent.
Wie die Bank solche Zinssätze anbieten kann beziehungsweise wie viele Kunden die Sperbank in Deutschland gewinnen konnte, wollte das Institut auf mehrfaches Nachfragen nicht mitteilen.
Die Sberbank Europe AG mit Hauptsitz in Wien operiert über ihre Tochterbanken unter anderem in der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und in der Ukraine. Europaweit hat die Bank nach eigenen Angaben insgesamt 600.000 Kunden und 300 Filialen.