Finanzen

Moody’s: Griechenland vor Einführung von Kapital-Kontrollen

Lesezeit: 1 min
20.05.2015 14:31
Griechenlands Banken werden mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ Kapitalverkehrskontrollen einführen und die Vermögen ihrer Kunden einfrieren, so Moody’s. Die Ratingagentur stuft gleichzeitig den Ausblick für den Bankensektor auf „negativ“.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Rating-Agentur Moody's hält es für „sehr wahrscheinlich“, dass die griechischen Banken wegen der schwindenden Liquidität und fehlendem Puffer Kapitalkontrollen einführen. Dazu sollen auch Konten gesperrt werden, heißt es in dem Bericht von Mittwoch. Auf lange Sicht sei es für die Banken wohl erforderlich, zusätzliches Kapital aufzunehmen. Auch sei es wahrscheinlich, dass die Notenbank die griechischen Geldhäuser weiterhin stark finanziell stützen müsse.

Moody's stuft den Ausblick für das Bankensystem von „stabil“ auf „negativ“ herab, womit weitere Downgrades der Bonitätsnoten bevorstehen. Dazu hätten die finanziellen Verpflichtungen des Landes wie auch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Weiterführung des Hilfsprogramms der internationalen Gläubiger beigetragen. Allein seit Dezember haben Anleger laut Rating-Agentur mehr als 30 Milliarden Euro von griechischen Banken abgezogen.

Aufgrund der Schuldenkrise kommt es innerhalb der Syriza-Partei verstärkt zu Unstimmigkeiten: Eine Gruppe fordert vom griechischen Regierungs-Chef Alexis Tsipras den sofortigen Abbruch der Verhandlungen mit den Gläubigern. Die Gruppe wird angeführt von Yanis Milios, der zuvor Chefökonom der Partei war und von Tsipras entmachtet wurde.

Im Bundestag wird offenbar bereits an einem dritten „Hilfspaket“ für Griechenland gearbeitet. Kanzlerin Merkel argumentiert wie die Amerikaner mit der geostrategischen Bedeutung Griechenlands als Nato-Land.

 


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Maßnahmen führen zur Ausrottung eines Grippe-Stamms: Umstellung auf Dreifach-Impfstoff
23.11.2024

Die Grippeschutzimpfung hat sich für die aktuelle Saison verändert: Statt eines Vierfach-Impfstoffs wird nun ein Dreifach-Impfstoff...

DWN
Politik
Politik Tiefpunkt der Brandenburger Politik: Ministerin entlassen - Minister tritt zurück
23.11.2024

Machtprobe im Streit um die Klinikreform: Regierungschef Dietmar Woidke entlässt in der Bundesratssitzung die grüne Gesundheitsministerin...

DWN
Politik
Politik Rocketman: Putin kündigt Serienproduktion neuer Mittelstreckenwaffe an
23.11.2024

Der Westen verurteilt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine als neuerliche Eskalation - Moskau feiert...