Die milliardenschwere Kapitalerhöhung für die angeschlagene italienische Banca Monte dei Paschi di Siena verunsichert die Anleger: Nach einem erneuten Kursrutsch von rund neun Prozent wurden die Aktien am Dienstag zeitweise vom Handel ausgesetzt. Bereits am Montag hatte die Börse die Notbremse gezogen und den Handel mit den Papieren vorübergehend eingestellt. Grund: Die große Diskrepanz zwischen Kauf- und Verkaufsaufträgen.
Monte Paschi war beim Gesundheitscheck der EZB als schlechteste Großbank durchgefallen. Um die ermittelte Kapitallücke zu schließen, will sich die älteste Bank der Welt mit der Ausgabe neuer Aktien frisches Kapital besorgen. Drei Milliarden Euro sollen dabei zusammenkommen.
Das übersteigt den aktuellen Börsenwert, der nur bei gut zwei Milliarden Euro liegt. Dennoch dürfte die Kapitalerhöhung erfolgreich sein, da sich eine Gruppe von Investmentbanken dazu verpflichtet hat, alle unverkauften Aktien zu übernehmen. Die EZB hat bereits klar gemacht, dass die geplante Kapitalerhöhung nicht zur Lösung der Probleme ausreicht. Die Bank hat zahlreiche Kredite mit hohem Ausfallrisiko im Portfolio, zudem eine schwache Kapitalbasis und eine nur magere Gewinnausbeute.