Finanzen

Börse: Dax schließt 0,8 Prozent im Minus

Lesezeit: 2 min
28.05.2015 18:23
Athen erwartet bis Sonntag einen Deal, die Gläubiger widersprechen diesem Optimismus energisch. Dennoch: Man wird kurz vor knapp einen faulen Kompromiss schließen und sich so in den Herbst retten. Im November stehen Wahlen in Spanien an - da wollen die Verantwortlichen durch einen Staatsbankrott Griechenlands nicht Podemos promoten.
Börse: Dax schließt 0,8 Prozent im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aus Enttäuschung über das Ausbleiben einer Einigung im griechischen Schuldenstreit haben die Anleger an den europäischen Börsen am Donnerstag Kasse gemacht. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 11.677,57 Punkte, der EuroStoxx gab um 0,9 Prozent auf 3650,71 Zähler nach. Auch an der Wall Street gaben Dow-Jones - und S&P500 bis zum Handelsschluss in Europa je 0,3 Prozent nach. In New York stand neben der Debatte um eine baldige Zinswende die Großfusion in der Chipbranche im Fokus. Der US-Konzern Avago will den Rivalen Broadcom für 37 Milliarden Dollar kaufen.

„Eine plötzlich nur noch schwach glimmende Glut der Hoffnung auf eine baldige Entspannung im Griechenland-Drama bremste heute den Dax“, sagte Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX. Dabei hatte am Mittwoch noch der Optimismus der griechischen Seite eine Kaufwelle ausgelöst. „Der Markt hat diese Zuversicht von gestern wieder ausgepreist“, sagte ein Händler. Weiterhin sei sowohl eine Einigung als auch eine Pleite Griechenlands nicht ausgeschlossen. Viele Anleger hofften aber auf klarere Hinweise aus Dresden, wo die Finanzminister und Notenbanker der weltgrößten Industrienationen (G7) noch bis Freitag beraten. Der Schuldenstreit steht zwar nicht auf der offiziellen Tagesordnung, dürfte aber diskutiert werden. An der Athener Börse fiel der Leitindex um 1,7 Prozent.

Mit Argusaugen beobachteten die Anleger auch die Entwicklung am Devisenmarkt. Die Spekulationen auf eine nahende US-Zinserhöhung hievten den Dollar in der Spitze auf 124,38 Yen. So teuer war er zuletzt im Dezember 2002. Lediglich ein enttäuschender Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt bremste den Greenback etwas. Der Euro lag am Abend bei rund 1,09 Dollar nahezu unverändert.

Bei den Einzelwerten drehte sich alles um die Avago-Broadcom-Fusion, die schon am Vortag in New York durchgesickert war und die Kurse beider Titel kräftig angeschoben hatte. Nunmehr gaben beide auch etwas nach: Broadcom fielen um 2,3 Prozent und Avago um 0,1 Prozent. In Europa zogen die Titel der Rivalen kräftig an: Besonders die im Dax gelisteten Infineon-Aktien waren gesucht und stiegen um 3,2 Prozent auf 12,17 Euro und schlossen damit so hoch wie seit September 2003 nicht mehr. STMicroelectronics gewannen an der Pariser Börse 3,6 Prozent. Die Aktien des im TecDax gelisteten Chip-Designers Dialog Semiconductor stiegen um 1,4 Prozent auf 51,56 Euro, den höchsten Schlussstand seit September 2000. ARM waren in London 2,5 Prozent fester.

Zu den Verlierern im Dax zählten mit rund einem Prozent auch Adidas. Die im SDax gelisteten Puma-Aktien verloren 1,3 Prozent. Die Korruptionsaffäre beim Weltfußballverband Fifa laste stimmungsmäßig auf den Aktien, sagte ein Händler. „So ein Skandal ist natürlich für das Image der Sponsoren auch nicht gut.“ Als erster großer Geldgeber drohte der US-Kreditkartenanbieter Visa der Fifa mit einem Rückzug. Visa-Aktien, die Titel von Adidas-Rivale Nike und dem Fifa-Sponsor Coca Cola notierten in New York kaum verändert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...