Der Bund betritt Neuland beim Schuldenmachen: Die Ausgabe einer an die Inflation gekoppelten Anleihe mit 30-jähriger Laufzeit soll künftig regelmäßig Geld in die Staatskasse spülen. Mit der Platzierung wurde ein internationales Bankenkonsortium unter der Führung von Commerzbank, Crédit Agricole, Goldman Sachs, HSBC und Société Générale beauftragt, wie die mit dem Schuldenmanagement des Bundes betraute Finanzagentur am Mittwoch ankündigte. Alle anderen acht Finanzprodukte des Bundes - von sechsmonatigen Geldmarktpapieren bis hin zu nominalverzinslichen Anleihen mit 30 Jahren Laufzeit - werden versteigert. Bei einem Syndikat übernehmen die Banken die Vermarktung und das Absatzrisiko. Sie streichen dafür eine Gebühr ein.
"Die neue Anleihe wird ein Anfangsvolumen von zwei bis maximal 2,5 Milliarden Euro haben", teilte die Finanzagentur mit. Sie soll mehrfach aufgestockt werden und am Ende ein Gesamtvolumen von zehn Milliarden Euro erreichen. Seit 2006 baut der Bund den Bereich inflationsgekoppelter Anleihen kontinuierlich aus - bislang mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit. Die sechs derzeit handelbaren Titel erreichen zusammen ein Volumen von 71 Milliarden Euro. Das entspricht knapp sechs Prozent der gehandelten Bundeswertpapiere.