Spekulationen auf eine baldige Einigung bei den Fusionsverhandlungen zwischen der niederländischen Ahold und der belgischen Delhaize haben die Aktien der beiden Supermarktriesen am Mittwoch angetrieben. Der Kurs der Niederländer zog um bis zu 3,7 Prozent an, die Titel des belgischen Unternehmens verteuerten sich in der Spitze um 7,2 Prozent.
Händler verwiesen auf Medienberichte, wonach die beiden Konzerne bei ihren Gespräche über einen Zusammenschluss noch im Juni einen erfolgreichen Abschluss erzielen könnten. Ahold und Delhaize hatten vor rund drei Wochen entsprechende Verhandlungen bestätigt. Gemeinsam würden es die beiden Konzerne auf einen Börsenwert von mehr als 25 Milliarden Euro sowie auf einen Gesamtumsatz von 61,5 Milliarden Euro bringen. Börsianer zeigten sich von den Plänen angetan. Es gebe nur wenige Überschneidungen beim Geschäft, erklärte ein Analyst.
Ahold und Delhaize erzielen fast zwei Drittel ihres Umsatzes in den USA und sind in den Benelux-Staaten verwurzelt. Vor neun Jahren hatten die Firmen bereits einen Anlauf für einen Zusammenschluss gestartet, die Gespräche dann aber abgebrochen. Angesichts des Preiskampfs im Einzelhandel und niedriger Gewinnmargen wird der Druck für die Konzerne aber immer größer, die Kosten zu senken und etwa gegen die Verhandlungsmacht von Branchenprimus Wal-Mart oder der weltweiten Nummer zwei, Carrefour, anzukommen.
Delhaize lehnte eine Stellungnahme ab, Ahold war zunächst nicht erreichbar.