Politik

Ost-Ukraine: OSZE meldet signifikante Verschlechterung der Lage

Lesezeit: 1 min
09.06.2015 00:40
Ein Sprecher der OSZE sagte den Deutschen Wirtschaften, die Situation in der Ukraine habe sich „signifikant“ verschlechtert. Es gebe in der Ost-Ukraine eine verstärkte militärische Aktivität auf beiden Seiten. Brüche der Waffenruhe seien immer häufiger und schwerer vorgekommen.
Ost-Ukraine: OSZE meldet signifikante Verschlechterung der Lage

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein Sprecher der OSZE in der Ukraine sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten im Zusammenhang mit der Lage im Osten der Ukraine:

„Wie wir bereits vergangene Woche bei einer Präsentation vor dem UN-Sicherheitsrat berichtet haben, gibt es eine signifikante Verschlechterung der Sicherheitslage in der Ukraine. Die Gewalt in und um die Stadt von Marinka - nah an der Kontaktlinie - stellt eine eine neue besorgniserregende Entwicklung in der Ost-Ukraine dar. Nach der Unterzeichnung des Minsk Maßnahmenpaket, war es in großen Teilen der Konfliktregion zunächst einige Monate ruhig. Dies galt vor allem für die Region Luhansk. Doch während dieser Zeit hielten die Kämpfe in einigen Hot-Spots - wie in der Umgebung des zerstörten Flughafens der Stadt Donezk und in Mariupol um das Dorf Shyrokyne - an. Unsere Einschätzung ist, dass sich das Spannungsniveau kontinuierlich erhöht hat und die Brüche der Waffenruhe immer häufiger und schwerer vorgekommen sind. Der erneute Einsatz von GRAD-Raketen und anderer Mehrfachraketenwerfer-Systeme gibt Anlass zur Sorge. Entwicklungen rund um Marinka sind besorgniserregend, was darauf hindeutet, dass eine militärische Option statt einer politischen Lösung nicht aufgegeben wurde. Diese Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Gewaltspirale unverzüglich zu stoppen, bevor eine weitere Eskalation erfolgt. Wir fordern alle Seiten dringend auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und den Verhandlungsrahmen im Rahmen der Trilateralen Kontaktgruppe zu nutzen.“

Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten, ob es irgendwelche Anzeichen dafür gebe, dass die Explosion auf dem Patrouillen-Boot in Mariupol von den Rebellen verursacht wurde, sagte der Sprecher: „Darüber haben wir keinerlei Informationen. Allerdings gibt es seit einigen Wochen eine verstärkte militärische Aktivität auf beiden Seiten.“

In den Gewässern vor der ukrainischen Hafenstadt Mariupol war es auf einem Patrouillen-Boot zu einer Explosion gekommen. Das Boot ging im Wasser unter. Von sieben Grenzschützern, die sich auf dem Boot befanden, verlor einer das Leben. Die sechs weiteren Personen wurden verletzt. Die Regierung Kiew redet von einem Anschlag und macht die Rebellen dafür verantwortlich.

Die G7-Staaten drohen bereits mit einer Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....