Der geplante Führungswechsel bei der Deutschen Bank hat am Montag für Wirbel an den europäischen Börsen gesorgt. Die Aktien des größten deutschen Geldhauses schossen um bis zu 8,2 Prozent in die Höhe. Das ist der größte Kurssprung seit etwa zwei Jahren.
Dax und EuroStoxx50 gaben dennoch jeweils rund ein Prozent auf 11.064,92 beziehungsweise 3473,87 Punkte nach. Die beiden Aktienindizes litten unter dem Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern. „Es ist eine bedrückende Erkenntnis, dass statt gegenseitigen Annäherungen nun wieder ein verstärkter Disput vernommen wird“, sagte Analyst Niall Delventhal vom Brokerhaus DailyFX.
Die beiden Parteien feilschen seit Monaten um die Bedingungen für weitere Hilfen. Die jüngsten Vorschläge der Euro-Zone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte der griechische Regierungschef Alexis Tsipras vergangene Woche als „absurd“ zurückgewiesen. Er will seinem rezessionsgeplagten Volk keine weiteren Einschnitte zumuten. Kommt es zu keiner Einigung, droht dem Mittelmeer-Anrainer die Pleite. Vor diesem Hintergrund schloss der Athener Leitindex 2,7 Prozent tiefer.
Im Nachbarland Türkei brach der Aktienmarkt sogar um bis zu 8,1 Prozent ein. Die Währung des Landes fiel sogar auf ein Rekordtief. Ein Dollar kostete zeitweise 2,8085 Lira. Nach der Wahlschlappe für die islamisch-konservative Partei AKP des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan befürchteten Anleger eine schwierige Regierungsbildung. Selbst Neuwahlen seien möglich, betonten die Analysten der Commerzbank.
Am Devisenmarkt zog der Euro nach seinen vorangegangenen Kursverlusten wieder an und verteuerte sich um mehrl als einen US-Cent auf 1,1230 Dollar. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, nahm dagegen seine Talfahrt wieder auf und verlor 66 Ticks auf 150,42 Punkte.