Politik

Blamage für Merkel: EU-Staaten verweigern Gefolgschaft bei Energie-Wende

Lesezeit: 1 min
13.06.2015 00:01
Nach dem Lippenbekenntnis der G7, die fossilen Brennstoffe abzuschaffen, holt die Realität Merkels Klima-Pläne ein. In Ost-Europa regt sich heftiger Widerstand gegen das geplante Kohle-Aus. Allein in Polen und Tschechien gibt es mehr Kohle-Arbeiter als in der Rest-EU.
Blamage für Merkel: EU-Staaten verweigern Gefolgschaft bei Energie-Wende

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Beim G7-Gipfel gönnten die Staats- und Regierungschefs Angela Merkel einen Prestige-Erfolg beim Klima: Im „Laufe des Jahrhunderts“ solle die Weltwirtschaft ohne die Nutzung von fossilen Energieträgern auskommen.

Für die Energiegewinnung, also bei der Verbrennung in Kraftwerken, sollen Kohle und Öl schon bis spätestens 2050 deutlich zurückgefahren werden. Im Abschlusspapier ist offenbar von einer Reduzierung „im oberen Bereich“ der Empfehlung des Weltklimarats IPCC in Höhe von 40 bis 70 Prozent die Rede. Außerdem wollen die G7-Staaten das verbindliche Zwei-Grad-Ziel zur Begrenzung der Erderwärmung festsetzten, dass bedeutet, dass die Erderwärmung höchstens zwei Grad über jener der vorindustriellen Zeit liegen soll.

Doch reale Folgen hat das Bekenntnis kaum. In der Vergangenheit häufig ambitionierte Ziele formuliert, die jedoch nicht umgesetzt wurden.

Und kaum ist das Spektakel in Elmau beendet, muss Merkel Rückschläge bei den angestrebten Klimazielen hinnehmen. Denn in der EU regt sich heftiger Widerstand gegen die Kohlereduzierung. Vor allem Staaten aus dem Osten, wie Tschechien oder Polen, sind dagegen. Beide Länder haben alleine in der Region Schlesien mehr Kohle-Arbeiter als der Rest der EU, wie der EUobserver meldet. Aber auch in den Kohleminen von Andalusien in Spanien sind noch 5.000 Arbeiter beschäftigt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Chemiebranche enttäuscht: Energiekosten bleiben hoch
27.09.2023

Die Bundesregierung hat der Chemiebranche in einem Spitzengespräch am Mittwoch Unterstützung zugesichert. Doch Maßnahmen zur Senkung der...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB droht den Banken die Daumenschraube anzuziehen
27.09.2023

EZB-Ratsmitglied Holzmann schlägt eine Verzehnfachung der Mindestreserve vor. Den Banken drohen Kosten in Milliardenhöhe, die sie an die...

DWN
Politik
Politik Bayern soll Gas aus Italien geliefert bekommen
27.09.2023

Bayern kann mit Gas-Lieferungen aus Italien rechnen. Mit der neu entstehenden Pipeline "Adriatic Line" wird eine Alternative zu Russland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutscher Arbeitsmarkt im Strudel der schwachen Konjunktur
27.09.2023

Wegen der schwachen Konjunktur fehlen die Aufträge. Die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, liegt daher auf dem...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...