Unternehmen

Industrie-Produktion im Euro-Raum stagniert

Im April ist die Industrieproduktion in der EU und in der Eurozone kaum gewachsen. Die sinkenden Exporte mit dem Handelspartner Russland schaden der Branche. Die Ausfuhren nach Russland gingen in den ersten drei Monaten des Jahres drastisch zurück.
12.06.2015 14:29
Lesezeit: 1 min

Nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im März hat sich die Industrieproduktion wieder etwas erholt. Allerdings kann nicht von einem tatsächlichen Wachstum die Rede sein. Mit einem Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat stagnierte die Industrieproduktion im Euroraum wie in der EU. Auf die Industrieproduktion im Euroraum wirkte sich vor allem der Produktionsrückgang bei den Verbrauchsgütern (-0,8 %) und bei der Energie (-1,6 %) negativ aus, so Eurostat.

Litauen (+3,4%), Schweden (+2,2 %) und Portugal (+2,1 %) konnten innerhalb der EU noch die Größten Zuwächse in der Industrieproduktion vorweisen. Schlusslichter waren Kroatien (-4,1 %), Malta (-3,8%) und Griechenland (-2,3%). In Deutschland wuchs die Industrieproduktion um 0,8 Prozent gegenüber März 2015.

Im Jahresvergleich  verbuchte die Industrieproduktion im Euroraum ein Plus von 0,8 Prozent. So gab es im April einen Anstieg in der Produktion von Investitionsgütern, Gebrauchsgütern, Vorleistungsgütern und Energie. Im März allerdings war es zu einem deutlich größeren Plus von 2,1 Prozent in der Industrieproduktion gegenüber dem Vorjahresmonat gekommen. Damals stiegen die Verbrauchsgüter um 4,8  Prozent, im April gingen diese sogar um 0,3 Prozent zurück.

Die stagnierende Industrieproduktion im Mai ist auch vor dem Hintergrund der Russland-Sanktionen zu sehen. Ein Blick auf die Handelsströme mit den wichtigsten Handelspartnern der EU28 im Zeitraum von Januar bis März macht die Problematik deutlich. Von den zehn wichtigsten Handelspartner sind die EU28-Ausfuhren im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur bei drei Partnern rückläufig gewesen: Norwegen, Japan und Russland.

Während die Ausfuhren nach Norwegen und Japan aber lediglich um zwei Prozent zurückgingen, brachen sie nach Russland um 34 Prozent ein. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch bei den Einfuhren aus Russland in die EU. Diese gingen im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent zurück. Besonders der deutsche Maschinenbau leidet unter den Sanktionen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...