Politik

Gegen den Dollar: Chinas Renminbi auf dem Sprung zur Weltwährung

Ein Team des IWF ist nach China aufgebrochen, um die Erhebung des Renminbi in den Kreis der globalen Reservewährungen vorzubereiten. Bisher sind nur Dollar, Euro, Yen und das britische Pfund offizielle Reservewährungen. Für China wäre das der Durchbruch im globalen Finanzsystem.
12.06.2015 23:41
Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sondiert die Möglichkeiten für eine Aufnahme des chinesischen Renminbi in den Kreis der großen Reservewährungen. Zu diesem Zweck sei ein IWF-Team in die Volksrepublik gereist, sagte ein Fonds-Vertreter am Freitag. Die gegenwärtige Zusammensetzung des IWF-Währungskorbes werde auf den Prüfstand gestellt, die dafür notwendige Detailarbeit stehe aber noch am Anfang. Der Währungskorb bildet die Basis für den Wert der IWF-Kunstwährung, den sogenannten Sonderziehungsrechten (SZR). Zurzeit enthält der Korb vier Währungen: Dollar, Euro, Yen und Pfund. Eine Aufnahme des Renminbi würde Chinas Position an den Finanzmärkten stärken und zudem Prestige bringen.

Der IWF hat China aufgefordert, in den kommenden Jahren für einen freien Wechselkurs zu sorgen. Der Renminbi ist gegenwärtig eng an den Dollar gekoppelt. Die USA als größter Aktionär des IWF und andere westliche Staaten werfen China vor, den Wechselkurs künstlich niedrig zu halten. Doch diese Vorwürfe treffen offenbar nicht mehr zu: Er vor wenigen Tagen hatte der IWF China bescheinigt, dass der Kurs des Yuan nun fair sei.

China baut seit Jahren geduldig an einer Strategie, um dem Dollar als Weltreservewährung Konkurrenz zu machen. Der bisher größte Erfolg ist die Errichtung der AIIB, der asiatischen Investitionsbank, als einer Art Gegenmodell zur Weltbank. Es ist China gelungen, alle wichtigen Verbündeten der USA gegen den erklärten Willen Washingtons an Bord zu holen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-ETF-Vergleich: Wie Sie mit Europa-fokussierten ETFs Geld verdienen - und welche Europa-ETF sinnvoll sind
01.04.2025

Da die Trump-Administration die Unterstützung für die Ukraine zurückfährt, protektionistische Zölle erlässt und sich von der...

DWN
Politik
Politik Reform Arbeitszeitgesetz: 8-Stunden-Tag nicht mehr zeitgemäß?
01.04.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Von der Wirtschaft gibt es Zuspruch, die...

DWN
Politik
Politik Stephan Weil: Niedersachsens Ministerpräsident (SPD) zieht sich aus Politik zurück
01.04.2025

Stephan Weil beendet nach mehr als zwölf Jahren als Ministerpräsident von Niedersachsen seine politische Karriere. Mit einem klaren Kurs...

DWN
Politik
Politik Fußfessel: Le Pens Partei ruft zu frankreichweitem Protest auf
01.04.2025

Marine Le Pen wurde wegen Veruntreuung öffentlicher EU-Gelder verurteilt. Das Urteil verbietet ihr vorerst die Teilnahme an Wahlen und...

DWN
Politik
Politik Über eine Milliarde Euro für Lobbyarbeit: In welchen Bereichen Konzerne besonders oft Einfluss nehmen
01.04.2025

Lobbyisten gaben 2023 rund eine Milliarde Euro für Einflussnahme auf Bundesebene aus. Eine Gesetzesänderung von 2024 verschärft die...

DWN
Politik
Politik Nato: Die Möglichkeit eines Zusammenbruchs ist real
01.04.2025

US-Präsident Donald Trump hat das westliche Verteidigungsbündnis Nato in eine historische Krise gestürzt. Die Bedrohung kommt nicht von...