Die Furcht vor einem massiven Verlust beim kriselnden Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger hat die Aktien des Konzerns abstürzen lassen. Die Titel rutschten am Donnerstag in der Spitze um knapp 14 Prozent auf 32,26 Euro ab und waren damit so billig wie seit Juli 2009 nicht mehr. Im MDax waren sie der mit Abstand schwächste Wert.
Das Kraftwerksgeschäft, das unter der Energiewende und dem sinkendem Ölpreis leidet, soll nun binnen eines Jahres veräußert werden. Die Verluste der Sparte sind offenbar noch größer als bisher angenommen, zudem drohen weitere Abschreibungen. Bilfinger habe erneut eine Gewinnwarnung ausgesprochen, schreibt DZ-Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar. Dass die Entscheidung für einen Verkauf von Power schon so kurz nach dem Amtsantritt des neuen Chefs Per Utnegaard erfolge, deute darauf hin, dass das Geschäftsumfeld schwach bleibe, erläutert der Experte. Höhere Abschreibungen seien möglich und könnten unterm Strich erneute zu einem hohen Verlust führen, was wiederum schlecht für die Dividende wäre.
Ein Händler konstatierte: Bilfinger werde wohl noch eine Weile brauchen, um die Talsohle zu überwinden.
Seit Sommer letzten Jahres haben die Anleger des kriselnden Baukonzerns bereits fünf Gewinnwarnungen verdauen müssen. Die Aktie brach in den vergangenen zwölf Monaten um rund 55 Prozent ein.