Politik

Spekulation: Bayern soll Atommüll-Lager werden

Lesezeit: 1 min
19.06.2015 09:05
Die vier Atom-Konzerne sollen sich mit der Bundesregierung verständigt haben, den aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehrenden Atommüll in Bayern zu lagern. Im Gegenzug würde die Unternehmen auf eine Klage gegen den von Angela Merkel verfügten Atom-Ausstieg verzichten.
Spekulation: Bayern soll Atommüll-Lager werden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der noch nach Deutschland aus dem Ausland zurückkommende Atommüll wird nach Medienberichten möglicherweise zum Teil auch in Bayern zwischengelagert. "Zwischenlagern" ist allerdings ein Euphemismus: Es ist noch völlig unklar, wo es ein Enlager für den Atommüll in Deutschland geben wird, weshalb Bayern mit einer sehr langen Lagerung rechnen muss. Darauf hätten sich das Bundesumweltministerium und die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW verständigt. Die Einigung solle an diesem Freitag bei einem Treffen von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) mit den Vorstandsvorsitzenden der Konzerne besiegelt werden, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Nach einem Bericht des «Handelsblatts» waren die betroffenen Landesregierungen nicht am Zustandekommen der Übereinkunft beteiligt. Hendricks werde sich auf Widerstand aus Bayern einstellen müssen.

Es geht um 26 Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll aus deutschen Kernkraftwerken, die noch aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich und Großbritannien zurückkommen. Bisher hatten sich nur Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen bereiterklärt, einen Teil der Behälter in Zwischenlagern unterzubringen. Nun sollen laut «FAZ» auch am Atomkraftwerk Isar in Bayern Castoren ins Zwischenlager kommen, außerdem an den Standorten Philippsburg (Baden-Württemberg), Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Biblis (Hessen).

Laut Handelsblatt haben die Konzerne aber nur zugesagt, diese Standorte unter technischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu prüfen. Sie wollen im Gegenzug laut FAZ-Bericht versprechen, eine Klage gegen das Atomgesetz nicht weiter zu verfolgen. Mit dieser wollten die Energiekonzerne eigentlich erzwingen, dass die Castor-Behälter doch noch in das Zwischenlager Gorleben gebracht werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Russland liefert Rekordmengen Gas über TurkStream nach Europa
29.11.2023

Über TurkStream fließen derzeit Rekordmengen Gas nach Europa. Doch die militärischen Angriffe auf die Pipeline halten an. Zudem macht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation fällt deutlich, aber Ökonomen warnen vor Jahresende
29.11.2023

Die Inflation ist im November überraschend stark gefallen, auf den niedrigsten Wert seit Juni 2021. Doch für Dezember erwarten Ökonomen...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wegen Haushaltskrise: OECD empfiehlt Ende der Rente mit 63
29.11.2023

Die OECD prognostiziert, dass die Wirtschaft in Deutschland 2024 deutlich langsamer wächst als in den anderen Staaten. Wegen der...

DWN
Immobilien
Immobilien Zeichen der Zuversicht: Die Renaissance der Zinshäuser
29.11.2023

Die Häuser wurden einst vor allem von gut situierten Privatinvestoren errichtet und galten als Kapitalanlage des wohlhabenden Bürgertums....

DWN
Finanzen
Finanzen Sinkende Inflation treibt Dax auf höchsten Stand seit Juli
29.11.2023

Der Dax hat die Marke von 16.000 Punkten überwunden und notiert auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Hintergrund ist der anhaltende...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation gebannt? Reallöhne steigen, Importpreise fallen
29.11.2023

Die Reallöhne in Deutschland sind wegen der sinkenden Inflation zuletzt wieder gestiegen. Zudem verzeichnen die Importpreise einen starken...

DWN
Finanzen
Finanzen Buffett-Weggefährte Charlie Munger mit 99 Jahren gestorben
29.11.2023

Während Warren Buffett als Investoren-Legende weltbekannt ist, gab sich Charlie Munger über Jahrzehnte zufrieden damit, seine rechte Hand...