Trotz der Verhandlungs-Fortschritte im griechischen Schuldenstreit haben die Anleger am Dienstag einen Bogen um den Euro gemacht. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,1257 Dollar zurück nach 1,1340 Dollar im New Yorker Schlussgeschäft vom Montag. Solange der Deal mit Athen nicht stehe, blieben die Anleger vorsichtig, sagten Händler.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte sich nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in der Nacht zuversichtlich geäußert, dass es eine Einigung mit Griechenland noch in dieser Woche geben könne. Die griechische Regierung hatte am Wochenende neue Reformvorschläge vorgelegt, die von der EU-Kommission zunächst positiv aufgenommen wurden. Ohne eine Einigung endet das Hilfsprogramm am 30. Juni - und damit die Aussicht der Griechen auf weitere Milliardenhilfen.
Belastet wurde der Euro neben der Ungewissheit über die finanzielle Zukunft Griechenlands auch durch den stärkeren Dollar. Da die US-Daten zuletzt etwas besser ausgefallen seien, hätten sich die Spekulationen auf eine baldige US-Zinswende jüngst wieder verstärkt, erklärten Experten. Die Aussicht auf eine baldige höhere Verzinsung in den USA macht den Dollar für Investoren attraktiv.