Finanzen

Goldman-Sachs-Konzern plant baldigen Börsengang

Lesezeit: 1 min
24.06.2015 09:50
Der Duisburger Baustoffkonzern Xella hat seinen Börsengang für November oder Dezember geplant. Die Finanzinvestoren PAI Partners und Goldman Sachs, die die Eigentümer von Xella sind, haben bereits die Banken ausgewählt, die Xella an den Frankfurter Aktienmarkt begleiten sollen.

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die Liste der deutschen Börsenkandidaten für das zweite Halbjahr wird immer länger. Der Duisburger Baustoffkonzern Xella peilt für seinen Börsengang nun November oder Dezember an, wie zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag sagten. Die Eigentümer der ehemaligen Haniel-Tochter, die Finanzinvestoren PAI Partners und Goldman Sachs, hätten bereits die Banken ausgewählt, die Xella an den Frankfurter Aktienmarkt begleiten sollen. Die Deutsche Bank, BNP Paribas und die Investmentbanker von Goldman Sachs selbst sollen den Börsengang organisieren. Der Hersteller des bekannten Porenbetons Ytong könnte dabei mit bis zu 2,5 Milliarden Euro bewertet werden. Die Banken und die Eigentümer wollten sich zur Sache nicht äußern.

Xella beschleunigt damit - wie viele Unternehmen in der Hand von Finanzinvestoren - seine Börsenpläne. Zuletzt war von 2016 die Rede gewesen. Doch die Beteiligungsgesellschaften wollen den Rückenwind nutzen, den ihnen steigende Aktienmärkte geben. Viele Investoren sind hungrig nach neuen Anlagemöglichkeiten. Deshalb verspricht ein Börsengang den Finanzinvestoren derzeit oft eine lukrativere Ausstiegschance als ein direkter Verkauf. Für Xella dränge sich kein potenzieller Käufer auf, sagte ein Insider.

Xella gehört seit 2008 der französischen PAI und einem Fonds von Goldman Sachs. Xella erwirtschaftet mit 6.800 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 1,3 Milliarden Euro - zwei Drittel davon mit Baumaterialien unter bekannten Marken wie Ytong, Hebel und Silka, rund 20 Prozent mit dem rentableren Kalk-Geschäft. Nicht zuletzt wegen der Kalk-Sparte erhofft sich Xella eine höhere Bewertung als reine Baustoffkonzerne wie Wienerberger oder Braas Monier. Diese werden an der Börse etwa mit dem Sechsfachen ihres erwarteten operativen Gewinns bewertet. Xella peilt den Insidern zufolge für 2016 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Eitda) von 300 Millionen Euro an.

Für das zweite Halbjahr stehen unter anderem der hessische Lkw-Zulieferer Jost-Werke, die ehemalige Bahn-Immobilien-Tochter Aurelis, die Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns und der Keramikteile-Hersteller Ceramtec in den Startlöchern, um an die Börse zu gehen. Noch vor der Sommerpause buhlen sechs - allerdings überwiegend kleinere - Börsenkandidaten um die Gunst der Anleger. Emissions-Spezialist Foruhar Madjlessi von der Deutschen Bank glaubt, dass der Boom nach dem Sommer weitergeht: „Wir erwarten weiter ein außergewöhnlich konstruktives Marktumfeld und hohe Emissionsaktivität im zweiten Halbjahr“, sagte er Reuters. „Eine zumindest vorübergehende Lösung für Griechenland wird die Märkte zusätzlich beflügeln.“


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...