Politik

#BoycottGermany: Aktivisten rufen zum Boykott deutscher Produkte auf

Lesezeit: 1 min
14.07.2015 11:35
Die Position Deutschlands gegenüber Griechenland hat Aktivisten dazu inspiriert, zum Boykott deutscher Produkte aufzurufen. Die deutsche Industrie-Lobby gibt sich entspannt, sagt aber, dass es "keinen Grund zur Panik" gäbe.
#BoycottGermany: Aktivisten rufen zum Boykott deutscher Produkte auf

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Auf Twitter formiert sich der Widerstand gegen Deutschland in Europa. Viele Europäer haben weder Verständnis für die Demütigungen noch für die harten Auflagen für Griechenland. Ökonomen halten das Austeritätsprogramm für kontraproduktiv. Viele vor allem junge Europäer finden das herrische Auftreten der deutschen Politiker skandalös. Noch in der Nacht des Gipfels hat sich auf Twitter unter #thisisacoup eine massive Anti-Deutschland-Bewegung zusammengetan.

Nun wollen Aktivisten deutsche Produkte boykottieren: Im Internet kursieren einen Tag nach der Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern Boykott-Aufrufe gegen Deutschland. Das Schlagwort #BoycottGermany etwa gehört beim Kurznachrichtendienst Twitter zu den Toptrends. Die deutsche Politik wird dabei für die schwere Wirtschaftskrise in Griechenland mitverantwortlich gemacht.

Die Wirtschaft befürchtet keinen größeren Schaden durch Boykott-Aufrufe gegen deutsche Produkte wegen der harten Haltung der Bundesregierung in der Griechenland-Krise. "Wir nehmen das ernst, aber es gibt keinen Grund zur Panik", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Solche Aufrufe hat es seit Beginn der Griechenland-Krise immer wieder gegeben. Sie sind weitgehend wirkungslos verpufft."

"Es gibt in Griechenland auch Unterstützung für Reformen", sagte Treier. "Der Wirtschaft vor Ort ist angesichts der Einigung ein Stein vom Herzen gefallen. Sie steht hinter den Verabredungen."

Die Euro-Staaten hatten sich am Montag auf Grundzüge für ein drittes Hilfsprogramm im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro geeinigt, im Gegenzug muss Griechenland beispielsweise die Mehrwertsteuer anheben und Staatsunternehmen privatisieren.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...