Finanzen

Finanzexperten: Deutsche Bank ist eine der gefährlichsten Banken weltweit

Lesezeit: 1 min
02.11.2012 09:25
28 Banken gelten dem Finanzstabilitätsrat zufolge als global systemrelevant. Doch unter diesen gibt es vier Institute, die für das weltweite Finanzsystem am gefährlichsten sind. Dazu gehört neben JP Morgan auch die Deutsche Bank. Und dennoch hat die Deutsche Bank noch nicht annähernd die geforderten Rücklagen für den Fall einer Krise gebildet.
Finanzexperten: Deutsche Bank ist eine der gefährlichsten Banken weltweit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Donnerstag veröffentlichte der Finanzstabilitätsrat (FSB) eine aktualisierte Liste der systemrelevanten Banken. Banken, die global agieren und die, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, eine Gefahr für das Finanzsystem sind. Sie auch als „too big to fail“. Insgesamt bezeichnet der FSB 28 Banken global systemrelevant. Die Deutsche Bank gehört nach Einschätzung der Experten neben JP Mirgan, HSBC und Citigroup zu den vier fpr das weltweite Finanzsystem gefährlichsten Instituten. Alle vier Banken betreiben gleichzeitig Privatkundengeschäft und Investmentbanking.

Demzufolge müsste die Deutsche Bank ab 2016 einen zusätzlichen Eigenkapitalpuffer in Höhe von 2,5 Prozent erreichen. 2019 müsste dann insgesamt eine Mindestausstattung von 9,5 Prozent Grundkapital und Gewinnrücklagen vorliegen, so Reuters. Derzeit käme die Deutsche Bank aber lediglich auf 7 Prozent.

Besondere Gefahr sieht der FSB im Status der Deutschen Bank als Universalbank, die sowohl Investmentbanking als auch Privatkundengeschäft betreibt. Für die Deutsche Bank bringt die Kombination beider Geschäftsfelder den Vorteil mit sich, die Risiken des Investmentbankings mit privaten Kundeneinlagen absichern zu können. Im Fall einer Schieflage wären damit nicht nur die Kunden der Deutschen Bank, sondern auch die 13 Millionen Kunden der kürzlich übernommenen Postbank betroffen, deren Gelder zur Ausweitung des Investmentbankings herangezogen werden können.

Nicht mehr zu der Liste der systemrelevanten Banken zählt die verstaatlíchte belgisch-französische Dexia, die Commerzbank und die britische Lloyds Bank. Dennoch gilt die Commerzbank als „national systemrelevant“ und wird deshalb wahrscheinlich auch härtere Auflagen von den deutschen und europäischen Bankenaufsichten auferlegt bekommen. Neu auf der Liste der 28 systemrelevanten Banken sind die spanische BBVA und die britische Standard Chartered.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...