Politik

Rekord-Kanzlerin: Angela Merkel strebt offenbar vierte Amtszeit an

Angela Merkel will offenbar bei der Bundestagswahl 2017 erneut antreten. Die Kanzlerin soll bereits ein Wahlkampfteam zusammenstellen. Offenbar hat die Kanzlerin noch viel vor, und sieht sich in der Euro-Krise als unabkömmlich für die kontinuierliche Weiterentwicklung der EU. Zuletzt hatte sich sogar ein hochrangiger SPD-Mann mit einer Wahlempfehlung für Merkel zu Wort gemeldet.
01.08.2015 15:44
Lesezeit: 1 min

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich offenbar entschieden, bei der Bundestagswahl 2017 noch einmal anzutreten. Bei einem Strategietreffen mit ihrem Generalsekretär Peter Tauber und CDU-Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler habe sie bereits besprochen, wer für die Kampagne der Union in gut eineinhalb Jahren zuständig sein soll, berichtete der Spiegel.

Es solle keine externe Kampagne für die Wahlkampfführung geben, wie sie einst der frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Franz Müntefering für Gerhard Schröder gegründet hatte. Stattdessen solle die Kampagne vom Konrad-Adenauer-Haus aus geführt werden. Als Ergebnis der Unterredung seien schon erste Helfer angesprochen worden.

Mit CSU-Chef Horst Seehofer habe die CDU-Vorsitzende vor einigen Wochen strategische Fragen des Wahlkampfs erörtert. Seehofer sei dafür, dass die Union eine absolute Mehrheit als Wahlziel ausgebe. Merkel habe sich skeptisch gezeigt, schrieb der «Spiegel». Intern habe sie erklärt, sie werde die Entscheidung über eine erneute Kandidatur offiziell erst Anfang 2016 bekannt geben. Unklar sei offenbar noch, ob Merkel eine Kandidatur für die gesamte Legislaturperiode anstrebe.

SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel hält einen Verzicht seiner Partei auf einen Kanzlerkandidaten für undenkbar. «Die SPD ohne Kanzlerkandidatur ist so wie die Kieler Woche ohne Schiffe: schlicht absurd», sagte der stellvertretende Parteivorsitzende am Montag in Berlin. Von dem jüngsten Vorstoß des schleswig-holsteinischen SPD-Regierungschefs Torsten Albig halte er nichts, betonte Schäfer-Gümbel und riet stattdessen zur Regel der «drei goldenen S»: «Sommer, Sonne, Schweigen».

Albig hatte vor wenigen Tagen vorgeschlagen, die SPD solle angesichts der Popularität von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Bundestagswahl 2017 lieber gleich auf einen eigenen Kanzlerkandidaten verzichten. Bei Sozialdemokraten stieß die Äußerung auf viel Kritik, bei der politischen Konkurrenz sorgte sie für einigen Spott.

Schäfer-Gümbel sagte, Albigs Vorstoß führe nicht zu einer Schwächung von Parteichef Sigmar Gabriel. Dieser mache einen großartigen Job als Vorsitzender. Gabriel habe die Partei nach einer herben Niederlage wieder aufgerichtet und ihr Selbstbewusstsein und ein klares Profil zurückgegeben. Zu der Umfragestarre der SPD, die seit langem bei der 25-Prozent-Marke verharrt, sagte Schäfer-Gümbel, Umfragen seien nur Momentaufnahmen und Stimmungsbilder. Man könne sie nicht ausblenden, dürfe aber auch nicht zu viel darauf geben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...