Mitten in den Vorgesprächen über neuen Hilfen für Griechenland tritt der Chef der Nationalen Statistikbehörde zurück. Er lege sein Amt aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung nieder, erklärte am Sonntag der seit 2010 amtierende Chef der Behörde Elstat, Andreas Georgiou. Er werde auch nicht im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei.
Sein Schritt könnte die Verhandlungen über die Bedingungen für ein drittes Kredit-Programm im Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro komplizierter machen. Schließlich fließen in die Verhandlungen auch Prognosen darüber ein, wie sich das Land in der kommenden Zeit entwickeln wird. Zuletzt hatte ein Insider gesagt, die Vorgespräche über ein drittes Hilfspaket kämen voran. Am Montag soll nach fünfwöchiger Zwangspause die Börse Athen wieder öffnen.
Im Juli war eine Anklage gegen Georgiou fallen gelassen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, das griechische Staatsdefizit für 2009 übermäßig hoch dargestellt zu haben. Georgiou war von 2004 bis 2010 stellvertretender Leiter der Statistikabteilung des Internationalen Währungsfonds IWF.