Deutschland

Teure Patienten: KKH drängt Schwerkranke zu Versicherungswechsel

Kostspielige Versicherte sollen von der gesetzlichen Krankenkasse KKH-Allianz unter Druck gesetzt worden sein, ihren Anbieter zu wechseln. Die Versicherung wehrt sich gegen die Anschuldigungen.
02.11.2012 23:14
Lesezeit: 1 min

Ein Beitrag des ZDF-Magazins „Frontal 21“ erhebt schwere Vorwürfe gegen die gesetzliche Krankenkasse KKH-Allianz. Sie soll schwerkranke Versicherte mit dubiosen Methoden dazu gedrängt haben, die Krankenkasse zu verlassen. In einer Telefonaktion seien beispielsweise Diabetes- oder HIV-Erkrankte angerufen worden, in der Absicht sie zu einem Wechsel zu bewegen. Die Reaktion der Kunden wurde schriftlich festgehalten. Als die Methode bei manchen Patienten Wirkung zeigte, wurde dies zynisch als Erfolg verbucht. Dem ZDF liegen entsprechende Dokumente vor. Sie dokumentieren ein systematisches Vorgehen der Krankenkasse.

Für die KKH-Allianz mit Sitz in Hannover sind dies unhaltbare Unterstellungen. Ihre Erklärung: Mit der Telefonaktion sollten lediglich ausstehende Beitragszahlungen eingetrieben werden. In einer Stellungnahme, die Deutsche Wirtschafts Nachrichten vorliegt, weist die Krankenkasse ausdrücklich darauf hin, dass es nicht Ziel der Telefonate war, Mitglieder zum Kassenwechsel zu bewegen. Das Alter, Geschlecht oder die Erkrankungen hätten dabei keine Rolle gespielt. Außerdem habe sie per Gesetz die Einzugsermächtigung der Beiträge erhalten. Ein Großteil der Rückstände, 97 Prozent, seien beglichen worden, heißt es in der Stellungnahme. Trotzdem werde das Unternehmen umgehend interne Untersuchungen zur Klärung der Anschuldigungen einleiten. Die KKH-Allianz zählt nach eigenen Angaben rund 1,4 Millionen Mitglieder.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...