Finanzen

Großbritannien verkauft Anteile an Royal Bank of Scotland

Lesezeit: 1 min
04.08.2015 11:08
Der britische Staat hat damit begonnen, seine Anteile von 78,3 Prozent an der Royal Bank of Scotland abzustoßen. „Dies ist ein wichtiger erster Schritt bei der Reprivatisierung von RBS“, so der britische Finanzminister George Osborne.
Großbritannien verkauft Anteile an Royal Bank of Scotland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die britische Krisenbank Royal Bank of Scotland ist auf dem Weg heraus aus dem Staatsbesitz. Die britische Regierung hat erstmals nach der Bankenrettung 2008 Anteile an der RBS auf den Markt geworfen. Der Staat, der bisher 78,3 Prozent der Anteile hielt, trennte sich von 630 Millionen Aktien zu je 330 Pence, teilte die Staatsholding UK Financial Investments am Dienstag mit. Das sind sieben Pence weniger als der Schlusskurs vom Montag.

Für das Paket von 5,4 Prozent der RBS-Aktien erhielt der Staat 2,1 Milliarden britische Pfund (rund drei Milliarden Euro) von institutionellen Anlegern. Im Vergleich zum Ankauf inmitten der Finanzkrise bedeutet dies einen Verlust von etwa einer Milliarde Pfund. Beim Kauf hatte der Aktienkurs bei 502 Pence gelegen. Sollten alle Staatsaktien zu diesem Preis verkauft werden, würde der Verlust für den Steuerzahler bei sieben Milliarden Pfund liegen.

Nach Angaben von Finanzminister George Osborne sollen die Einnahmen zum Abbau von Staatsschulden verwendet werden. «Dies ist ein wichtiger erster Schritt bei der Reprivatisierung von RBS. Es ist das Richtige für den Steuerzahler und das Richtige für die britische Wirtschaft», sagte Osborne. Die Opposition kritisierte den Schritt. Im Februar habe der Aktienkurs der RBS mit 400 Pence deutlich höher gelegen, ein Verkauf damals hätte deutlich mehr eingebracht.

Die RBS wurde nicht nur in der Finanzkrise schwer getroffen. Die Bank ist auch in eine Reihe von Skandalen verwickelt, die sie heute teuer zu stehen kommen und für die Milliardenbeträge fällig wurden. Unter anderem musste die RBS geprellten Kunden Milliarden-Entschädigungen für illegale Kreditausfallversicherungen und 612 Millionen Dollar für Verfehlungen im Libor-Skandal zahlen. Operativ schreibt das Haus weiter Verluste.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...